Ans dem Morgenlande. 79 Denkmäler in Bild und Wort bezeugen, sobald sie das Ver dienst eines Mannes nach Gebühr zu belohnen im Begriff stand. Der königliche Siegelring, auch in der altägyptischen Sprache mit dem Worte tabaeat bezeichnet, wurde dem zu künftigen Würdenträger verliehen, ihm ein Festgewand aus feinster Byffosleinewand (sobss) und die unvermeidliche „gol dene Kette", an Stelle unserer modernen Ordensdekorationen, feierlichst und vor versammeltem Volke überreicht. Das Um binden der goldenen Kette um den Hals bildete sogar einen sehr beliebten Vorwurf des hierarchischen Ehrgeizes bis in die Gräberwelt hinein. Biel bedeutungsvoller, weil die genaueste Kenntnis mit dem altägyptischen Titelwesen vorauszusetzen ist, sind dagegen der Name und die Bezeichnungen der Würden, welche Pharao dem ehemaligen Sklaven asiatischer Abkunft verleiht. Der König wählt für ihn einen ägyptischen Namen aus, den Joseph fortan zu führen ermächtigt wird. Er nennt ihn Zaphnathpaneach, was freilich unser Luther irrtümlich, älteren Auslegungen folgend, durch „heimlicher Rat" ver deutscht hat. Sinnvoll, wie alle ägyptischen Eigennamen be deutet der aus mehreren Wörtern der ägyptischen Sprache zusammengesetzte Name: „Es sprach Gott: Er lebe." Unter den Würden, welche Pharao dem jungen Beamten verlieh, ist keine, welche in den ägyptischen Inschriften nicht ihr Gegenstück fände. Josephs Ernennung zum Ab — Luther hat das ägyptische Wort für das gleichlautende ebräische mit dem Sinne von „Vater" gehalten — ist gleichbedeutend mit unserem deutschen „Beschließer", und als das hohe Amt jener in der nächsten Umgebung des Pharao befindlichen und häufig aus gekauften Sklaven (den modernen Mamelucken) bestehen den Hofdienerschaft zu bezeichnen, denen nach dem Beilviel der heutigen Abdar in den Palästen der orientalischen Für sten die Sorge überlassen blieb, das königliche Eigentum bis zu den Speisen und Getränken hin unter Siegel zu halten. Daß die Stellung der „Beschließer", und zwar mit den.