Aus dem Morgenlanbe. 33 nen Getreidesorten errichteten Speicher oder sonstiger Baulich keiten mit Hilfe der bestehenden großen Getreidemaße und ihrer Unterabteilungen. Das waren unentbehrliche Geschäfte, gerade wie dies bis zur heutigen Stunde in ganz Ägypten und in der übrigen Welt der Fall ist. Daß man schon sehr frühzeitig daran dachte, die Hauptregeln der Vermessungskunst für den alltäglichen Gebrauch des Landmannes niederzuschrei ben, dafür tritt der Londoner Papyrus als redender Zeuge ein. Soweit Wir gegenwärtig in der Lage sind, die Textworte zu verstehen und die Berechnungen von Zahl und Maß bis in ihre Einzelheiten zu verfolgen, stellt sich als allgemeines und zweifelloses Ergebnis die Thatsache heraus, daß die in dem Papyrus niedergelegten Regeln und Methoden mit ihren als Erläuterung dienenden zahlreichen Beispielen auf einer verständigen Grundlage beruhen und durchaus nicht an ein Zeitalter der menschlichen Kindheit erinnern. Es ist im Gegenteil erstaunlich, wie man ohne die Kenntnis des Stellen wertes der Zahlenreihen die verwickcltsten Rechnungen durch zuführen vermochte und selbst bei Bruchberechnungen nur in äußerst seltenen Fällen, wie man zu sagen Pflegt, selber in die Brüche geriet. Nur ein Umstand bleibt dabei auffällig, daß man näm lich nicht nur die einfachsten Brüche mit dem Zähler Eins, die man in der kürzesten Weise zu bezeichnen imstande war, in den häufigsten Fällen in kleinere Brüche mit demselben Zähler Eins zerlegte, sondern die Nenner in ein gewisses abhängiges ZahlenvcrhältniS zu einander stellte. So finden sich beispielsweise in einer mir vorliegenden Rechnung, von welcher weiter unten ausführlicher noch die Rede sein wird, die Brüche */i» und ^ durch die nebeneinanderstehenden Bruchzahlen Vs-, ^/s-o und Vg, '/i„, '/gso gleichsam umschrieben wieder. Durch eine leicht ausführbare Nachrech nung überzeugt man sich sofort von der Richtigkeit beider Ansätze. Es diene zum Verständnis dieser auffallenden Erscheinung 3