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16 Aus dein Morgenlands. lichm gelten darf: 1) Silber, 2) Gold, 3) Saphir oder Lasurstein, 4) Smaragd, 5) Eisen, 6) Kupfer, 7) Blei, 8) Smirgel. Da in den bunten Darstellungen diese Metalle und Steine unter der ihnen eigentümlichen Farbe dem Beschauer vor Augen geführt werden, so läßt sich daraus der Schluß auf die folgende Farbenreihe ziehen: Weiß, Gelb, Dunkelblau, Grün, Hellblau, Rot, Grau und Schwarz. Auf einer altägyptischen Malerpalctte des Ber liner Museums enthalten die zur Aufnahme der Farben be stimmten Vertiefungen der Reihe nach: Weiß, Gelb, Grün, Hellblau, Rot, Schwarz, schließen also eine Bestätigung für die beliebte Anordnung der Farben von der hellsten bis zur dunkelsten hin in sich. Von den eben besprochenen Farben waren es vier, welche sich eines besonderen Vorzuges erfreuten und im Tempel dienst geradezu als heilige betrachtet und geehrt wurden. Ihre Namen und Folge giebt die Reihe an: Weiß, Grün, Hellrot, Dunkelrot, während in einer jüngeren Epoche das Hellrot durch Hellblau verdrängt wurde. Die Tep piche, Vorhänge, Gewänder und Flaggen an den Mastbäumen vor den Turmflügeln der Tempel mußten vorschriftsmäßig diese Farben zeigen, um zum heiligen Gebrauch verwertet werden zu können. Es ist gewiß nicht zufällig, daß auch bei den Ebräern vier Kultusfarben vorgeschrieben waren: Weiß, Blau, Dunkelrot und Hochrot, welche bei den Teppichen, Vor hängen des Tempels und der Priesterkleidung ihre Verwen dung fanden. Daß jeder Farbe eine symbolische Bedeutung eigen gewesen war, liegt auf der Hand, wenn es auch den Auslegern noch nicht gelungen ist, die Beweise im einzelnen endgültig zu führen. Der Unterschied zwischen den ägyptischen vier heiligen Farben und den cbräischen berührt lediglich die Farbe des Grünen, welche bei den Israeliten durch Blau ersetzt ward. Bevor ich zur Symbolik der Farben nach den altägyp-