Nus dem Morgenlaude. 189 schmiedekunst) setzen für das höchste Altertum eine allgemein verbreitete Anwendung des Eisens voraus. In listenförmigeu Aufzählungen der Metalle, wie sie gelegentlich die ägyptischen Denkmäler- und Papyrusinschriften bieten, folgen der Reihe nach: Gold, Silber, Eisen, Bronze, Kupfer, Blei. Das Eisen nimmt auch darin seine berechtigte Stelle ein. Bereits in den Pyramidentexten werden hakenförmige Instrumente aus Eisen aufgezählt, die bei religiösen Handlungen (z. B. bei der so genannten Mundöffnung) ihre Verwendung fanden. In den Zeiten des sechzehnten Jahrhunderts v. Ehr. erscheinen eiserne Gefäße erwähnt und Pharao heißt: „Die eiserne Mauer zum Schutze Ägyptens." Selbst zu medizinischen Zwecken wurde das Eisen wie noch in unseren Tagen verwertet, wenigstens nach einer Angabe in dem medizinischen Papyrus von Berlin zu schließen, wonach z. B. eine Mischung von Eisenrost mit Nilwasser als äußerliches Mittel zur Heilung bei Fieberhitze empfohlen wird. Der Name und die Anwendung dieses Mctalles war, wie man sieht, von den ältesten Zeiten an den Ägyptern durch aus geläufig, und nichts läßt darauf schließen, daß in Ägypten die Eisenzeit der Bronzezeit notwendig gefolgt sei. Man könnte vielleicht der Meinung sein, daß es sich in allen genannten Beispielen nur um Meteoreisen handele und daß dies um so wahrscheinlicher sei, als die Bezeichnung des Eisens in der ältesten ägyptischen Sprache durch ein zusammen gesetztes Wort ausgedrückt war (bi-ui-xs), welches wörtlich so viel als „Wunderding", „Wundergabe des Himmels" be deutet. Allein es ist zu bedenken, daß in den Zeiten der Griechen und Römer derselbe Ausdruck für das Eisen ganz allgemein gebraucht war und daß in der Sprache der christ lichen Ägypter oder der Kopten dasselbe Wort im Sinne von Eisen fortbestand, ohne Rücksicht auf den meteorischen oder tellnrischeu Ursprung desselben. Ich habe dem Beispiele des Eisens meine besondere Auf merksamkeit geschenkt, um daran den Nachweis zu führen,