188 Aus dem Morgenlands. rätselhafte, nur von dem Eingeweihten gekannte Bezeichnung zu ersetzen. Nur auf Umwegen ist die heutige Wissenschaft imstande, im Einzelfalle den Schlüssel zur Lösung zu finden. Vorläufig bieten vor allem die zahlreichen mystischen Namen, unter welchen die himmlischen Bewohner aufgeführt werden, das tatsächliche Hindernis zum vollkommenen Verständnis des ganzen Inhaltes der Pyramidentexte dar. Aber auch das wird mit der Zeit beseitigt werden und die ältesten Texte der Welt werden ein ungeahntes Licht auf die menschlichen Zustände in den Urzeiten der Geschichte im Nilthale werfen und damit vor allem der anthropologischen Forschung ein unerwartetes Material zuführen. Wenn am äußersten Hori zonte aller geschichtlichen Erinnerungen beispielsweise der Himmel ein eisernes Gewölbe und der Stuhl, auf welchen! Osiris thront, ein eiserner genannt wird, wenn von den eisernen Thüren am Firmament die Rede ist, die sich dem Verstorbenen öffnen, so hat die Erwähnung dieses Metalles durchaus keine nebensächliche Bedeutung für die Kulturent wickelung der ältesten Menschheit. Lange vor dem Dichter Homer, welcher dem Himmels gewölbe den Beinamen des eisernen schenkte, war den ältesten Ägyptern dieselbe Vorstellung geläufig, denn die Pyramiden texte geben keinem Zweifel darüber Raum. Ja sie gehen noch weiter und lassen dies Metall ans dem stärksten und gewaltigsten Gotte, dem ägyptischen Typhon-Set, hervor gehen, ganz im Einklang mit einer griechischen Überlieferung, wonach nran am Nil das Eisen mit dem Namen des Knochens des Set belegt habe. Ein eiserner Himmel setzt die Be kanntschaft mit diesem härtesten aller Metalle voraus, und es tritt die Frage näher, ob nicht, entgegen den bisherigen Ansichten darüber, das Eisen nach der Steinzeit vor oder neben dem Kupfer und vor Bronze bekannt war. Auch die ältesten biblischen Nachrichten über das Vorkommen und die Bearbeitung des Eisens (Thubalkain, wie aus dem 1. Buche Mose 4, 22 hervorgeht, galt als der Erfinder der Eisen-