A«h dem Mvrgenllwde. 187 jungen Horns verkörperte sich die Wiedergeburt des Vaters, in den beiden Göttinnen zugleich die Natur als nährende Amme, denn sie heißen die Sängerinnen des Gottes. Diese Andeutungen werden ausreichen, um Wer dunkle Stellen in den Pyramidentexten, wie beispielsweise die fol gende, ein aufklärendes Licht zu verbreiten. An den ver storbenen König Pepi z. B. wird die Anrede gerichtet: „O Pepi! du hast dich auf den Weg gemacht, du leuchtest und du bist machtvoll wie der Gott. Ein Stellvertreter des Osiris ruft deine Seele dir in deinem Innern und deine Macht dient dir zum Schutze. Deine Krone ist dir aus deinem Haupte und dein Kopftuch hängt auf deiner Schulter nieder. Dein Angesicht ist geradeaus gerichtet. Deine Verehrer be finden sich vor dir, deine Diener hinter dir. Die Edlen des Gottes vor dir sie geben das Zeichen: es kommt ein Gott, es kommt ein Gott, es kommt dieser Pepi wegen des Thrones des Osiris. — Isis redet dich an, Nephthys spricht zu dir. — Du steigst empor zu deiner Himmelsmutter und sie zeigt dir die Richtung nach der Lichtschöne, da wo der Sonnengott weilt. ES öffnen sich dir die Thiirflügel des Himmels und es thun sich dir auf die Pforten der Wasserquelle. Du fin dest den Sonnengott, er steht da als dein Hüter. Er berührt dir deinen Arm und er ist dein Führer in den Himmels räumen. Er setzt dich auf den Thron des Osiris." In diesem Tone geht es Seiten lang weiter, aber man müßte bei jeder neuen Wendung stehen bleiben, um die Dunkelheit, welche sich an Namen und Vorstellungen knüpfen, mit größerer oder geringerer Sicherheit des Verständnisses zu erleuchten. Herr Maspero hat, wie gesagt, das Mögliche geleistet, als er das kühne Wagstück ausführte, den Inhalt der Pyramidentextc durch eine wortgetreue Übertragung den Lesern zugänglich zu machen. Es bleibt der Zukunft Vor behalten, die noch unverstandenen Einzelheiten zu berichtigen oder ihren Sinn zu erläutern. Die Ägypter liebten es z. B. in ihrer mythologischen Sprache gewöhnliche Worte durch eine