NnS dem Morqenlande. 18.^ in stiller Grabesnacht. Das „Buch" berührt alles dies mit einer peinlichen Sorgfalt und Ausführlichkeit und es erscheint darum wie ein Ratgeber und Führer des Verstorbenen im unbekannten Jenseits. Und dieses Jenseits ist, wie gesagt, ein himmlisches Ägypten mit seinem Nile und seinen Kanälen, auf welchen die Gott heiten und die Verklärten einherwandeln oder in Barken dahinziehen. Die Gaue, Städte und Tempel des irdischen Ägypten tragen im himmlischen dieselben Namen, ja selbst die Seen und Meere sowie die den ältesten Ägyptern bekannten Gegenden des Auslandes kehren unter ihren gewöhnlichen Bezeichnungen in der Geographie des Jenseits wieder, nur mit dem Unterschiede, daß die Bewohner aus der Genossen schaft der Unsterblichen und „der Leuchtenden" bestehen. An ihrer Spitze thront der Sonnengott, der Vater der Götter und Menschen, der sich an jedem neuen Morgen aus dem Ocean erhebt, um durch die eisernen Thore im Osten, welche der Erdgott unter donnerndem Geräusche öffnet und deren Lage in der Nähe der (himmlischen) Sonnenstadt O n gesucht wurde, seine tägliche Fahrt ans dem Nile anzutreten. Die Gegend des Sonnenaufgangs gewann gleichzeitig die Bedeutung einer Örtlichkeit für die Auferstehung der Ver storbenen und alle Mittel einer bilderreichen Sprache wurden ausgebraucht, um diese Vorstellung zur lebendigen Anschauung zu bringe». Bald wird das Aufsteigen in handgreiflichster Weise mit Hilfe einer Leiter pollzogen, auf welcher der Tote das Sonnenschiff erklimmt, bald wird die Auferstehung mit denl Aufgang oder der Geburt des Morgensternes oder des Hundssternes oder eines anderen Gestirnes oder des Mondes verglichen und eine Betrachtung daran gclnüpjt, welche sich auf die Bewegung der Sternbilder in der oberen Himmels sphäre bezieht. Während des Sonnenlaufes am östlichen Teile desHimmels erscheint „die Binsenwiese" (genauer Cyper- graSwiese) daselbst als ein Lieblingsaufenthalt der Götter und Toten — sie vertritt die elysäischeu Gefilde der Griechen —