Lli'.4 dem Movgenlnnde. 179 Pyramide einem Könige angchöre, dessen wohlbekannter Name Pepi auf die Zeiten der 6. Dynastie (ca. 3000 v. Ehr.) hin wies. Mein verstorbener Freund wollte nicht an den Pharao dieses Namens glauben, da ihm eine beschriebene Königspyra mide als eine Unmöglichkeit erschien. Er zog es vor den Pyramidalen Bau als das Grab eines Privatmannes zu be trachten, dessen Name, nach sehr beliebten Mustern bei den alten Ägyptern, mit dem des Königs seiner Zeit gleichlautete. Gegen Ende des Jahres 1880, nach seiner Rückkehr aus Paris — und zwar in hoffnungslosestem Zustande, denn ein Blutsturz hatte ihn gleich nach seiner Landung in Alexandrien überfallen — fühlte er noch so viel Kraft in sich, unmittel bar nach seiner Ankunft in Kairo ein längeres Gespräch mit mir über jene Pyramide zu führen. Er drückte mir die Bitte aus, mich schleunigst nach Sakkarah zn begeben, wo nach den letzten Meldungen seiner Ausgräber eine zweite, wiederum beschriebene, Pyramide durchbrochen und geöffnet worden war. Es war kurze Zeit vor seinem Tode, am 4. Januar 1881, daß ich die kleine Reise in Begleitung meines Bruders antrat, um die neue Aufdeckung zu prüfen. Mit Hilfe der Araber und nicht ohne eigene Lebensgefahr zwängten wir uns beide durch die durchbohrte Öffnung — die Steinblöcke über unfern Leibern zeigten eine höchst be drohliche Lage, denn sie konnten bei der leisesten Berührung jeden Augenblick auf uns niederstürzen — und erreichten durch einen langen Gang glücklich das Grabgemach. Die plötzliche Überraschung sollte dafür uni so größer sein. Die Seiten wände des Ganges und der Grabeskammer zeigten ihrer gan zen Länge und Breite nach einen Reichtum hieroglyphischer, in den geglätteten Kalkstein eingemeißelter Inschriften, wie ihn ähnlich nur etwa die thcbanischen Königsgräber von Biban el-moluk erkennen lassen. Überdies stand ein wohl erhaltener dunkelfarbiger Granitsarg in der einfachen Gestalt einer Lade an der westlichen Wand der Grabkammer und daneben lag die ihrer Umhüllung beraubte Mumie des Pharao,