Jahre bis zur Vollendung der Pyramiden verstrichen waren, so hatten sich die täglichen Zehrnngskosten ans nicht weniger als 1048 Mark belaufen, eine Summe, welche bei den billigen Preisen für die erwähnten Lebensmittel vor mehr als 5000 Jahren im Lande Ägypten eine außerordentlich große Zahl von Bauleuten voraussetzt. Aber die ganze Geschichte ist nicht einmal wahr, da aus keinem ägyptischen Denkmale eine ähnliche offizielle Überlieferung der Altzeit nachweisbar ist. Der Dolmetscher, welcher Herodot begleitete, hatte ihm eine Lüge aufgebunden und die Erklärung irgend einer Inschrift, deren Inhalt er selber nicht zu entziffern vermochte, in un verschämter Weise ausgesonnen. Im Januar des Jahres 1880 hatte der damals noch lebende Generaldirektor des ägyptischen Museums in Kairo, mein im folgenden Jahre verstorbener Freund Mariette Pascha die Öffnung einer jener verfallenen kleineren Pyramiden an geordnet, welche die Gruppe von Sakkarah bilden. Das also genannte Dorf liegt östlich davon, dicht am Rande der Wüste. Mariettes Gesundheit war damals bereits in so hohem Grade erschüttert, daß er nicht mehr in der Lage war, den etwa vierstündigen Weg nach dem Standorte der Pyramide zurückzulegen. Er überließ es daher den findigen Arabern in seinem Dienste die Arbeit ohne europäische Leitung aus zuführen. Die wackeren Leute entledigten sich dieser Aufgabe in trefflichster Weise, denn trotz aller Schwierigkeiten, die sich ihnen in dem Haupteingangc entgegenstelltcn, drangen sie bis zur eigentlichen Grabkammer vor. Sie überzeugten sich zwar, daß dieselbe etwa tausend Jahre früher von ihren eigenen Landsleuten in Sakkarah bereits durchbohrt und voll ständig ausgcraubt war, aber sie hatten wenigstens die Über raschung eine Pyramide eröffnet zu haben, deren innere Gänge und Grabkammer zum erstcnmale die Anwesenheit einer un glaublichen Anzahl schön eingemeißelter hieroglyphischer In schriften bezeugten. Nach den an Mariette mitgeteilten Ab drücken der Texte ergab es sich, daß die in Rede stehende