Pyramiden mit Inschristen. Es ist heute eine ausgemachte Thatsache, daß die welt berühmten Pyramiden Ägyptens, welche sich in einer Aus dehnung von etwa fünf geographischen Meilen auf dem Ost rande der libyschen Wüste entlang ziehen, westlich von der untergegaugenen Hauptstadt Memphis, den ältesten Königen der Welt einst als Grabstätten dienten. Über ihre Bauart und ihre Steinmassen ist kaum noch ein Wort zu verlieren. Bemerken wir nur nebenher, daß die größte derselben sich eines kubischen Inhalts von ungefähr sieben Millionen Schiffs tonnen rühmen darf und das ist keine Kleinigkeit, mit einem Worte wir wissen, daß ihr massiger Bau darauf berechnet war, für die Leichen der Könige unzugängliche und unzer störbare Grabkammern zu schaffen, deren Dauer in Ewig keit hin bestehen sollte. Die Gänge und zwar von der Nord seite her, welche in das Innere der merkwürdigen Bauten bis zur Grabkammer führten, wurden an verschiedenen Stellen durch gewaltige Blöcke von Granit wie durch Fallgatter ab geschlossen, so daß es, besonders bei den größeren, gewaltiger Arbeiten bedarf, um den freien Eintritt wieder zu öffnen. Die ersten Araber, die nach der Besitznahme Ägyptens den Pyramiden ihre Aufmerksamkeit schenkten und ihren Be such abstatteteu, standen in dem Glauben, daß die ehemaligen Könige des Landes in den sonderbaren Bauten nur ihre Schätze verborgen haben konnten und sie scheuten deshalb weder Mühe noch Kosten, um jene Schätze zu heben. Frei lich wurden sie in ihren Erwartungen gründlich getäuscht, denn sie entdeckten in dem innersten hohlen Kern der Pyra miden nur die einbalsamierten Leichen der königlichen Er bauer und statt des gehofften kostbaren Nachlasses fanden sie wenige Schmncksachen, Bildsäulen und Gegenstände des Toten kultus vor, denen allerdings heutigentags ein archäologisch