Aus dem Morgenlande. 173 Die Aufwickelung und Untersuchung der Mumie des Königs hatte kaum eine Viertelstunde Zeit in Anspruch ge nommen. Nach einer Pause von wenigen Augenblicken wurde gegen 10 Uhr die Mumie Nr. 5229 aus ihrem Glasbehälter herbcigeholt. Sie war in sauberer Weise mit einem orange farbigen Zeugstoff umhüllt, der durch Binden aus gewöhn licher Leinwand zusammengehalten war. Sie trug keine sicht bare Inschrift, man erblickte nur um den Kopf herum eine mit mystischen Figuren bedeckte Binde. Nach Beseitigung des orangefarbigen Stoffes gewahrte man aus dem Leichen tuche aus weißer Leinwand, welches unmittelbar darunter lag, eine vierzeilige Inschrift: „Im Jahre 13, am 28. des zweiten Sommermonats, an diesem Tage kamen der erste Prophet des Götterkönigs Ammon Namens Pinotem, Sohn des ersten Ammonspropheten Pionch, der Tempelschrciber Zosersuchonsu und der Schreiber der Totenstadt Butehamon, um den verstorbenen König Usirmari-Mianum sRamses 111.) in seinem ehemaligen Zustand wieder herzustellen und ihn in Ewigkeit hin dauernd zu erhalten." Was man anfäng lich für eine Königin lNosritari) gehalten hatte, war somit die Leiche Ramses III. Nach Aufklärung dieses Punktes wurde Ramses III. auf seine Füße gestellt und in seiner Wickeltracht photographisch abkonterfeit. So kurze Zeit die Aufnahme erforderte, so lang erschien sie den gespannten Zu schauern. Die Aufwickelung eines der großen Eroberer der ägyptischen Geschichte begann inmitten allgemeiner Ungeduld. Alle hatten ihre Plätze verlassen und drängten sich unter schiedslos an die Operateure heran. Drei Bindelagen verschwanden schnell, dann bereitete eine mit Pech durchtränkte Lage von zusammengenähtem Lannevas ein Hindernis, das mit Hilfe des Meißels beseitigt wurde. Mitten durch die entstandenen Öffnungen waren neue Zeug lagen sichtbar. Die Mumie schien sich endlich unter den Händen aufzuschälen. Einige Lemwandstücke trugen Dar stellungen und Inschriften mit schwarzer Tinte: der Gott