wurde, war noch nicht angekommen; aber man hatte einen der Piloten, RöiS Mohammed, bei der Hand, auf welchen man zählen konnte. Er stieg in die Tiefe des Brunnens hinab und machte sich daran, den darin befindlichen Inhalt hervorzuholen. Herr Emil Brugsch und Ahmed Effendi Kamal übernahmen die Gegenstände, je nachdem sie aus der Erde hervortratcn, trugen sie bis zum Fuße des Hügels und legten sie reihenweise nebeneinander hin, ohne in ihrer Überwachung einen Augenblick nachzulassen. Achtundvierzig Stunden ener gischer Arbeit waren erforderlich, uin alles hervorzuholen. Aber die Aufgabe war nur zur Hälfte gelöst. Der Leichenzug der alten Pharaonen in ihren Särgen mußte seinen Weg mitten durch die thcbanische Ebene nehmen, um jenseits des Nils bis zu dem Dorfe Luxor zu gelangen. Mehrere von den Särgen, welche zwölf bis sechzehn Männer kaum zu tragen vermochten, brauchten sieben bis acht Stunden von dem Gebirge aus bis zum Flusse. Dabei wird man sich leicht vorstellen können, was dieser Weg bei dem Staube und der Julihitze bedeuten mußte. „Endlich gegen Abend des 11. Juli waren alle Mumien und Särge in Luxor bei einander, sorgfältig eingewickelt in Matten und Leinenzeug. Drei Tage später kam der Dampfer des Museums an. Nachdem die notwendige Zeit für die Verladung nach Bulak verstrichen war, kehrte er sofort mit seiner Fracht von Königen nach Bulak zurück. Und sonder bar! von Luxor an bis zur Stadt Kuft hin, auf beiden Ufer seiten des Nils, folgten die Fellahfrauen mit aufgelöstem Haare und unter Klagegeschrei dem Dampfer und die Männer feuerten Flintenschüsse ab, wie es bei Leichenbegängnissen ihre Gewohnheit ist. Mohammed Ahmed Abd-el-russul hat sich 500 Pfund Sterling verdient und ich habe ihn zum Auf seher der Nachgrabungen in Theben ernennen zu müssen ge glaubt. Wenn er dem Museum mit gleicherGeschicklichkeit dient, wie er lange Zeit hindurch demselben schlechte Dienste geleistet hat, so können wir noch auf einige schöne Entdeckungen hoffen. — Mit so thätigen und ergebenen Leuten als die sind, welche