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Assassis- und den: Thale der Gräber der Königinnen eine Reihe natürlicher Kessel, von-denen der bekannteste derjenige ist, in welchem sich der Denkmalbau von Deir-el-bahari be- l findet. In der Felsmauer, welche Deir-el-bahari von dem nächsten Kessel trennt, genau hinter dem Schutthügel von Schech-Abd-el-Gurnah, etwa 60 Meter über der bebauten Ebene, hatte man einen senkrechten Brunnen von 11,s Meter Tiefe gebohrt, bei einer Breite von 2 Meter. In der Tiefe des Brunnens, an der westlichen Wand, legte man die Öff nung zu einem Gange an, welcher 1,4 Meter breit und 80 Centimeter hoch ist. Nach einer Ausdehnung von 7,4 Meter wendet er sich plötzlich in die nördliche Richtung und läuft eine Strecke von ungefähr 60 Meter weiter, nicht immer mit Beobachtung der gleichen Maßverhältnisse. An gewissen Stellen erreicht er eine Breite von 2 Meter, an andern nur die von 1,s Meter. Nach der Mitte zu bereiten fünf oder sechs schlecht ausgemeißelte Stufen auf eine deutlich wahr nehmbare Veränderung der Bodenhöhe vor. Nach der rechten Seite liefert eine Art unvollendet gebliebener Nische den Be weis, daß man einmal daran gedacht hatte, die Richtung des Ganges zu verändern. Der letztere führt schließlich zu einem länglichen viereckigen, unregelmäßigen Gemache von ungefähr 80 Meter Länge. „Der erste Gegenstand, welcher Herrn E. Brugsch frappierte, als er bis zur Tiefe des Brunnens hinabgestiegen war, be stand in einem weiß und gelb ausgemalten Sargkasten, mit dem Eigennamen Nibsonu darauf. Er lag in dem Gange, ungefähr 60 Centimeter von der Eingangsöffnung entfernt. Ein wenig weiter davon traf er auf einen Sarg, dessen äußere Gestalt an den Stil der 17. Dynastie (um 1800 v. Chr.) erinnerte, dann aus den Sarg der Königin Tiua-hathor Hont- tani und darnach auf den Sarg des Königs Seti 1. Über den Särgen und aus dem Boden zerstreut lagen Kästen mit Totenstatuetten, Kanopen, Spendenkrüge aus Bronze, und ganz im Hintergründe, in dem Winkel, welchen der Gang