Aus dem Morgenland«. 133 lichkelt auf die Kenntnis der Blitzableitungsthrorie auf Grund leitender Metalle hin. Zählte unser großer Landsmann Alexander von Humboldt noch zu den Lebenden, so würde ich ihm die Überraschung bereitet haben, die Kenntnis dieser Theorie im Altertums, mindestens schon in den Jahrhunderten unmittelbar vor dem Anfang unserer Zeitrechnung, durch eine Zahl inschristlicher, nicht mißzuverstehender Zeugnisse zu beweisen. Ich habe kaum ein Wort über die Erfindung des Blitz ableiters durch den amerikanischen Staatsmann und Schrift steller Benjamin Franklin aus dem vorigen Jahrhundert und über die Konstruktion eines solchen Apparates zu ver lieren nötig. Alle Welt kennt den Blitzableiter, ist aber über zeugt, daß seine Erfindung zu den Errungenschaften im Rahmen der Neuzeit gehört. Vielleicht wird man anders darüber urteilen, wenn man meine folgende Auseinander setzung mit Aufmerksamkeit liest. In ineiner Arbeit „Zur ältesten Geschichte der Feier der Grundsteinlegungen" ließ ich die Bemerkung mit unterlaufen, daß es bei den alten Ägyptern Brauch war, den Eingang zu den Heiligtümern durch zwei hohe festungsartig gebaute Türme zu decken, deren Verbindung ein zwischen ihnen liegendes großes Thor, der sogenannte Pylon, bildete. Zur Rechten und zur Linken des Pylon standen zwei Obelisken und Götter- oder Königsbilder aus Stein, zwischen welchen der Wanderer seinen Weg nach dem gleich dahinter sich öffnen den Thoreingang nahm. Bei den vollendeten Bauten sind die Außenseiten der Pylonentürme mit Darstellungen und hieroglyphischen In schriften im großen Stil bedeckt, wobei der königliche Gründer und die Hauptgottheiten des Tempels den Vorwurf des Künst lers und des Schreibers in Bild und Wort abgaben. Über den Umfang der Flächen, welche zu bedecken waren, niag man eine ungefähr richtige Vorstellung gewinnen, wenn ich als Beispiel den Tempel von Edfn wähle. Jeder von den beiden