Volltext Seite (XML)
132 A»S dem Morgenlands. Wurde, so daß im ganzen elf Götterblitze vorhanden waren. Die Römer beschicken sich mit zweien, dem Tagblitze, wel chen sie dem Jupiter, und dem Nachtblitze, welchen sie dem Gotte der Unterwelt Summanus zuschrieben. Auch die Lehre von den aus Himmelshöhe niedersteigenden und den soge nannten irdischen Blitzen, von welchen vorher die Rede war, wird als etruskisch bezeichnet. Viel mehr als der abgehäutete Eselskopf, durch den man sich nach tuskischen Religionsgebräuchen vor einem Ungewitter schützen konnte, würde uns die Art und Weise interessieren, durch welche die Fulguratoren vorgeblich den Blitz herab zuziehen vermochten. In den Anmerkungen zu der Hnm- boldtschen Stelle über die etruskischen Blitzbanner, welche ich wörtlich wiedergegeben habe, findet sich die Klage ausgesprochen, daß nach dieser Richtung hin von den Fulguralbüchern nichts auf uns gekommen sei. Der große Gelehrte hat dagegen über den Verkehr zwischen Blitz und leitenden Metallen als wichtigste Notiz aus dem Altertum eine, wenn auch nur die einzige Angabe beim Ktesias aufzufinden vermocht. Der bekannte griechische Geschichtsschreiber dieses Namens, dessen vollständige Werke verloren gegangen sind und nur noch auszugsweise in Bruchstücken vorlicgen, lebte als Leib arzt am persischen Hofe in der Stadt Susa, woselbst er Ge legenheit fand, einen reichen Schatz von Beobachtungen und Erfahrungen zu sammeln. Unter seinen zufällig erhaltenen Nachrichten findet sich auch die folgende vor: „Er habe zwei eiserne Schwerter besessen, Geschenke des Königs (Artaxerxes Mnemon) und dessen Mutter (Parysatis), Schwerter, welche in die Erde gepflanzt, Gewölk, Hagel und Blitzstrahlen abwendeten. Er habe, so fügt er hinzu, die Wirkung selbst gesehen, da der König zweimal vor seinen Augen das Ex periment gemacht." Lassen wir das Gewölk und den Hagel, die nicht seltenen Begleiter der Gewitter, beiseite, so weist die Stelle, welche von einen, Abwenden des Blitzes spricht, mit größter Deut-