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Allerheiligste mit einem Umgang, in Welchen 13 Seiten gemächer münden, davor und nur durch den breiten Raum des sogenannten „Opfertischsaales" getrennt, eine von 12 Säulen in 3 Reihen gestützte Halle, vor dieser, mit einer Doppelstellung von 12 Säulen, der sogenannte „Vorsaal", an den sich, immer in der Achsenrichtung von Nord nach Süd, der offene Vorhof mit einem Umgang oder Peristil von 32 Säulen anschließt, vor welchem sich die beiden, wie zur Verteidigung festungsartig gebauten, mächtigen Pylonen- flügel mit dem Hauptportal in ihrer Mitte lagern: die sämt lichen Räumlichkeiten von einer Mauer umschlossen, deren Länge, Breite, Höhe und Dicke (47 :22:1(U/s: 2^ Meter) nichts zu wünschen übrig läßt, und das alles von außen und von innen mit eingemeißelten Inschriften und Darstellungen bedeckt, so daß auch nicht ein einziger leerer Raum aufzu finden sein dürfte. Eine leichte Berechnung auf Grund der chronologischen Angaben in den überlieferten Bauurkunden verschafft die Gewißheit, daß das Werk in dem Zeitraum von genau 180 Jahren 3 Monaten und 14 Tagen, von dem Datum der Grundsteinlegung, oder dem 23. August 237 v. Ehr. an gerechnet, in der Ptolemäerepoche ausgeführt worden ist. Das Obeliskenpaar, welches gewohnheitsmäßig vor dem Tempel zu beiden Seiten des Haupteinganges seinen Platz fand, fehlte auch diesem Heiligtume nicht, ist aber gegen wärtig vom Erdboden verschwunden. Aus einer zufälligen Angabe, die sich auf einem der größten Obelisken aus röt lichem Granit von Assuan von über 50 Meter Höhe ein gegraben findet, geht mit aller Zuverlässigkeit hervor, daß dieser Koloß von einem einzigen, spiegelglatt polierten und mit Inschriften bedeckten Stein im sechzehnten Jahrhundert v. Ehr. in dem kaum glaublich geringen Zeitraum von nur 7, sage sieben Monaten in dem Steinbruch von Assuan fertig gestellt wurde. Als ich seinerzeit meinem thebanischen Führer, einem echt