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Aus dem Morgenlnnbe. geliebte König, als er den Meßstrick zur Gründung von Amon-toser ausspannte." Daß diese und ähnliche Reliquien aus so alten Zeiten einen hohen Wert für die allgemeine Kulturgeschichte besitzen, ist selbstverständlich, und man darf nicht anstehen, dem geist vollen Urteil beizupflichten, das ein gelehrter französischer Ägyptolog, der verstorbene Chabas, über die Jdeenverwandt- schaft in den ältesten und jüngsten Zeiten der Geschichte der Menschheit gefällt hat. „Stets gleichen Schwächen unterworfen," so führt er aus, „stets gleichen Gefahren ausgesetzt, unterthan gleichen Schreck nissen, von gleichen Leidenschaften beherrscht, durch gleiche Hoff nungen angeregt, bewegt sich der Mensch von Jahrhundert zu Jahrhundert in dem gleichen Geleise. Unablässig richtet er seine Kräfte und seinen Geist auf die Beseitigung derselben Hindernisse, auf die Befriedigung derselben Bedürfnisse. Aus derAnwendungdieses Gesetzes instinktiver Analogie entspringen analoge Thatsachen, die äußerst auffallend erscheinen, sobald sie durch lange Zwischenräume voneinander getrennt sind. „Die Erforscher der ägyptischen Denkmäler und Schriften geben häufig Gelegenheit, diesem eigentümlichen Zusammen hänge näher zu treten, nicht nur in Bezug auf die Grund anschauungen, sondern auch auf die Form der Ausdrücke, auf die Gleichnisse des Stiles, auf Idiotismen u. s. w-, und es widerfährt ihnen nicht selten, sich bei Redensarten überrascht und befangen zu sühlen, deren Fassung ihnen durchaus modern erscheint." In Bezug auf den von mir selber behandelten Gegenstand führt der gelehrte Schriftsteller seinen Gedanken darüber weiter aus: „Meine Aufmerksamkeit wurde erweckt, seitdem ich eine analoge Thatsache in Gebräuchen festzustellen vermochte, die so ausfallend ist, daß sie eine besondere Erwähnung verdient. „Die Gründer von Städten und Denkmälern waren stets darauf bedacht, die großen Werke, welche ihnen den Ursprung verdankten, mit ihrem Namen zu verknüpfen. Noch in unfern