120 Aus dem Morgenlande. Teutyra suchen. Des Sängers Höflichkeit allein erfand die glanzvolle Wandelung des Nilschlamines in Gold und Edelstein. An die Handlung des Ziegelstreichens schließt sich eine neue, welche als die Fortsetzung und selbst als Schluß der Gesamtdarstellung gelten darf, insoweit sie die Bauthätigkeit, von der Grundsteinlegung an bis zur Vollendung des Wer kes, im Sinne der Arbeit umfaßt. Der König übernimmt die Rolle des Maurers, welcher zuletzt mit Hilfe eines geraden Stockes die senkrechte Richtung der aufgeführten Mauerwand prüft. Dazu des Fürsten eigene Worte: „Ich habe den Stock genommen. Ich mauerte die Wohnung der herrlichen Göttin auf, ich gründete sie mit meinen eigenen Händen. Ich habe meiner holdseligen Mutter ein Denkmal gesetzt, das ansehnlicher ist als die den Göttern geweihten Stätten." Um das Gesamtbild der Teilnahme, welche der König dem Bau eines Tempels erwies, durch die beiden Schluß akte zu vervollständigen, darf ich als gewissenhafter Schilde- rer der Darstellungen und als getreuer Dolmetscher der In schriften es nicht verabsäumen, auch davon zu reden, um den Leser in den Stand zu setzen, eine vollständige Einsicht über die folgenden Handlungen zu gewinnen. Der Tempel ist im Bau vollendet, aber von innen und außen bedeckt ihn der Schmutz der Maurerschwalbe. Es thut daher not ihn davon zu befreien, bevor der zukünftige himm lische Bewohner in sein neues Heim einzieht. Mit Besen und Seife, um nach unserer Redeweise die Hauptsache kurz zu bezeichnen, muß eine Generalreinigung vorgenommen wer den. Das Natronsalz, das an gewissen Stellen in Obcr- äghpten in besonderer Güte gefunden und ausgelaugt wurde, vertrat dabei die Stelle unserer Seife. Es kam in Kügel chen in den Handel und diente zum Waschen und Säubern unreiner Räumlichkeiten und Gegenstände. Bei der Reini gung des Neubaues war es daher selbstverständlich das un fehlbare landesübliche Waschmittel. Es mag auffallen, daß die regierende Majestät auch diese