108 Aus dem Morgenlau!»;. „Der König erging sich über den Nutzen von Arbeiten. ' deren Gedächtnis als Beweis vortrefflichster Handlungen der Nachwelt dastchen sollte." „Ich will ein Denkmal ansführen (so sprach er) und ein dauerndes aufstellen dem leuchtenden Sonnengotte Horns zu Ehren." Seine weitere Rede verfingt sich zu einer dichterischen ! Sprache, die sich in Lobeserhebungen auf den Lichtgott er schöpft, als dessen Sohn der König sich betrachtet, der ihn auf den Königsstnhl gesetzt und dem er durch Opfer und Weihgeschcnke seine Dankbarkeit und seine Verehrung öffent lich zu bezeigen sich verpflichtet fühle. Der hohe Rat bleibt die Antwort darauf nicht schuldig, denn iin Verlauf der Urkunde heißt es weiter: „Da redeten die Freunde des Königs, indem sie an ihren Gott (d. h. den Herrscher) eine Erwiderung richteten, also: „Der Überfluß ruht in deinem Munde und die Sättigung steht bei dir, du königlicher Gebieter! Deine Absichten seien verwirklicht. Schmücke dich mit der Doppelkronc der Herrschaft über Süd und Nord, UIN die Grundsteinlegung (wörtlicher: die Aus spannung der Meßschnur) an deinem Gotteshause zu voll ziehen." Damit ist auch ihre Rede noch nicht zu Ende. Der Panegyrikus der hohen Beamten richtet sich nunmehr an den König selber, um seinen Entschluß zur Anlage des Bauwer kes zu preisen und ihm anzuraten, seinem Oberschatzmeister sofort den Befehl zu erteilen, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, die Bauhandwcrker hcrbeiznrufen und die Arbeit so fort in Angriff nehmen zu lassen. Der Schluß, wenn auch kürzer als alles Übrige gefaßt, krönt das Ganze. Er lautet: „Der König schmückte sich mit dem Federndiadem und die Leute standen neben ihm. Der oberste Schriftgclehrte las aus dem Buche über die Aus spannung der Meßschnnr und die Einpfählung des Holzpflockcs in den Erdboden. Nachdem das für diesen Tempel vollzogen