Von der Spree zum Kaspi-Meere. ist der Sonntag und ein herrlicher Ostermorgen. Die llen Glockcntöne der nahen Kirche ziehen durch das geöffnete Fenster des Arbeitszimmers in mein Ohr und erfüllen das Herz mit weihevoller Stimmung. Die warme Frühlings sonne wirft ihre goldenen Strahlen auf die zu neuem Leben erweckte Erde, und Baum und Strauch kleiden sich in ein grünes blüthenreiches Festgewand, um das wiedergeborene Frühlings kind in stummer Freude zu begrüßen. Seit meinem Jünglingsalter habe ich treu zur Gewohnheit gehalten am frühen Morgen des Ostersonntags in den Spiegel der Vergangenheit zu schauen, mir die Leiden und Freuden meines eigenen Ich im Geiste noch einmal zu vergegenwärtigen, neue Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft während meines Erdendaseins an die Ankunft des irdischen Frühlings zu knüpfen und dem Lenker aller Dinge für die empfangenen Wohlthaten des entschwundenen Jahres zu danken. Und ich hatte guten Grund zu meinen stillen Lobgesängen, denn vom Schicksal war mir das Loos beschieden mit trauriger Regelmäßigkeit am Oster- Brugsch, Im Lande der Sonne. 1