6. Kap.j Der Nio de la Encarnacio». 67 41Legnas weite Strecke von Neuquen auswärts bis an den Fuß dergroße» Cordillcre zurückzulegen. Dort befanden sie sich am 25. März bei einer Insel, die etwa drciviertel Stunde» Weges lang ist. Hier theilte sich der Hauptstrom in zwei Arme, welche ans verschiedenen Himmelsgegenden herkamen, der eine aus Norden, der andere aus Süden. Kurz vorher hat ten Beobachtungen die Breite von 40 Grad 2 Minuten S.Br. ergeben; sie wußten also, daß sie sich bereits südlich von Valdivia befanden. Vil- lariuo begriff daher, welchen Arm er hinansahren mußte. gewährte aber seinen Leuten vorher einige Rasttage, die er seinerseits benutzte, um in seinem kleinen Boote den südlichen Arm zu untersuchen. Er fand, daß derselbe ein ziemlich beträchtlicher Fluß war, der an seiner Mündung bei niedrigstem Wafferstand eine Breite von zweihundert Schritten und fünf Fuß Tiefe hatte; er kam aus Südsüdwest und floß mit großer Schnelligkeit in einem tief ausgehöhlten Bett über große abgerundete Steine; das Land war, so weit das Auge reichte, eine mit Kieseln überstreute Einöde. Etwas weiter stromauf fanden die Spanier das Grab eines Kaziken, auf welchem nach landesüblichem Brauch zwei ausgestopste Pferde aus Stan gen emporragten; an den Usern lagen große Baumstämme, meist Cedern und Fichten, welche die Strömung herabgetrieben hatte. Dergleichen Stämme werden aus der anderen Seite der Cordillere und von Chiloe in großer Menge nach dem nördlichen Chile und nach Peru verschifft; Villarino erfuhr von den Indianern, daß weiter stromauf dichte, aus jenen Baumarten bestehende Wälder lägen. Wenn man sich die Mühe nähme, dieses werthvolle Holz den Strom abwärts zu flößen, so würde daraus den Ansiedlern an der Mündung ein großer Vortheil erwachsen. Villarino bezeichnet diesen südlichen Quellfluß des Rio Negro als Rio de la Encarua cion, die Indianer nennen ihn L i m c leubu oder Blutigelfluß, und diese Benennung gilt auch für den Stromlauf wei ter abwärts bis zur Mündung des Neuquen; von dort ab heißt dann der Rio Negro Curi leubu oder leufu. Der Encarnacion kommt, den Aussagen der Indianer zufolge, aus dem großen See Nahuel huapi, au welchem 1704 die Jesuiten eine Mission (Reduction) grün deten. Sie wurden jedoch von den Wilden ermordet und damit war das Bekehrungswerk zu Ende; aber noch sind Spuren der Wohnungen und der Capelle vorhanden, und die Indianer neunen die Gegend, in welcher 5'