Die Südostküste von Patagonien. 55 am Flusse Chupat, der etwa zwanzig Stunden weiter südlich in den Qcean mündet. Die Engländer haben ihn untersucht und gefunden, daß neun Stunden von der Mündung eine Oertlichkeit sich befindet, die weit und breit fruchtbaren Boden, treffliches Gras, Weidcnbäume und süßes Wasser hat. Sie konnten nicht begreifen, daß den Spaniern ein für Ansiedelungen so geeigneter Punkt entgangen war. Der Name Chupat kommt nicht einmal auf ihren Charten vor; vielleicht haben sie ihn mit dem Rio Cameroncs verwechselt, der auf alten Landtafeln verzeichnet ist, in Wirklichkeit aber gar nicht existirt. Der Lauf des Chupat ist auch heute noch nicht näher bekannt; wahrscheinlich hat er seine Quelle am Qstabhange der Andes; an seiner Mündung findet man vulkanische Schlacken und Treibholz. Der Vicekönig war über die schnelle Rückkehr Piedra's miSver- gnügt, setzte ihn ab und beauftragte zwei Brüder, Don Francisco und Antonio Viedma, das begonnene Werk weiter zu führen. Im April 1779 segelte Don Francisco von San Jose aus, um eine Nieder lassung am Rio Negro zu gründen. Sein Bruder war zurückgeblieben; aber unter den Leuten im Fort brach der Scharbock aus und sie wurden so misvergnügt, daß er mit einem großen Theile derselben nach Monte video zurückkehren mußte. Aber schon im Jahre 1780 finden wir ihn wieder mit Aufnahme der Südküste Patagoniens beschäftigt; er besuchte die Häfen Santa Helena, San Gregorio, die nördliche Küste der großen Bay San Jorge, Puerto Deseado (Port Desire) und San Julian. Als zu Ende des Maimonats kaltes Wetter eintrat, überwinterte er inPuerto Deseado und schickte eines seiner Fahrzeuge nebst Berichten nach Buenos Ayres. Unter allen von ihm besuchten Punkten erschien San Iulian als der bei weitem am zweckmäßigsten gelegene. An allen anderen Stel len hatte die Küste sandige, unfruchtbare Dünen (meckanog) mit Steinen und Kies; dort konnten nur Guanacos und Strauße dürftige Nahrung finden; das spärlich wachsende dornige Gestrüpp war lediglich zum Ver brennen gut, Wasser ungemein spärlich und auch dann schlecht und brak. Auch war die Einfahrt zu den Häfen gefährlich und mit Schwierigkeiten verbunden; nur etwaBrigs, aber keine größere» Schiffe konnten in ihnen sicher liegen. San Julian aber bildete insofern eine Ausnahme, daß bei Fluthzeit auch die größten Schiffe einlausen und innerhalb der Barre