5. Kap.j Gründung von San Felipe, Puerto de Montevideo. 47 delsvcrkehr allen Schranken zum Trotz sich am Ende doch seine Bahn bricht. Vergeblich schrieb der Vicekönig von Lima an Zavala, den Gou verneur von Buenos Ayrcs, er solle seine Beamten scharf bestrafen; es sei klar, daß das Volk im Innern Pern's nicht mehr von Lima ans sei ne» Bedarf an Waaren beziehe, sondern vom Rio de la Plata, wo der gleichen auf ungesetzlichem Wege cingeführt werde. Zavala war einer der tüchtigsten Beamten, welche Spanien jemals in Buenos gehabt hat. Er entgegnete: die Erfahrung habe ihn gelehrt, daß alle Maßregeln, welche er zur Verhinderung des Schleichhandels getroffen, ganz vergeblich seien, so lange derselbe mit solcher Leichtigkeit getrieben werden könne und den Betheiligten so großen Gewinn abwerse. Zugleich sprach er als seine Ueberzeugung offen aus, daß er nur zweierlei Mittel und Wege kenne, diesen für die spanischen Interessen so nachtheiligen und die Ansiedler ent sittlichenden Handel zu beseitigen; man iilüsse entweder dasLand für den gesetzmäßigen Handclsveikehr eröffnen, und dann werde die Regierung beträchtliche Zolleinnahmen haben, oder man müsse die Portugiesen aus der Banda oriental vertreiben. Das Letztere leuchtete der spanischen Regierung ein, welche sich ohne hin wegen mannigfacher Uebergriffe von Seiten der Portugiesen zu be schweren hatte. Diese hatten sich nämlich mit ihrer Besitzung Colonia nicht begnügt, sondern in der Nähe von Montevideo eine Ansiedelung ge gründet, aus welcher Zavala sie indessen bald vertrieb. Dann legte er aus Befehl seiner Regierung zu Maldvnado Befestigungen an, um die Rechte der spanischen Krone nachdrücklich zu wahre», und gründete die Stadt San Felipe, Puerto de Montevideo. Die ersten Ansiedler ka men von den canarischen Inseln, andere wurden von Buenos Ayres herübergeschafft. Der Vicekönig schickte aus Potosi beträchliche Summen für den Festungsbau, an welchem die Guarani-Indianer fleißig arbeite ten. Durch eine so starke Burg glaubte man den Portugiesen einen Damm setzen zu können, diese aber kehrten sich nicht an Montevideo, sondern dehnten ihre Besitzungen aus und gründeten Niederlassungen am Rio grande. Von dort aus unternahmen sie Uebersälle auf das spani sche Gebiet, plünderten die Ansiedler und trieben Schleichhandel in größe rer Ausdehnung als zuvor: er warf ihnen jährlich 2 Millionen Piaster Nutze» ab.