22 Cabeza'S Ankunft in Asuncion. jl. Buch. seiner demnächst bevorstehenden Ankunft benachrichtigt, schickten ihm eine Botschaft entgegen und am 11. März 1542 hielt er unter dem Jubel der Einwohner seinen Einzug in Asuncion. Der Adelantado berechnete die Strecke des von ihm znrückgelegten Marsches aus 400 große Wegstunden-, er hatte von der Küste Brasiliens bis an das Ufer des Paraguay 130 Tage gebraucht. Sei» Zug ging durch ein bis dahin völlig unbekanntes Land, über Gebirge und Flüsse, durch Urwälder und Sümpft; die geringste Unvorsichtigkeit konnte die Spanier mit den Eingeborenen in blutigen Streit verwickeln und ihnen jede Quelle verstopfen, aus welcher sie Nahrung erhielten. Und doch ver loren sie nur einen einzigen Mann, der durch Umschlagen eines Nachens im Parana seinen Tod fand. *) Gewiß war Cabeza de Vaea ein eben so umsichtiger, als kühner Mann, der den Beweis lieferte, was iin Ver kehr mit den Indianern durch Geduld, Beharrlichkeit und versöhnliches Betragen zu erreichen stand. Mendoza verfügte über zehnmal stärkere Mannschaft und weit größere Hilfsmittel, und doch scheiterte sein Unter nehmen, weil er unverständig zu Werke gegangen war. Aber auch Cabeza de Vaca's Glücksstern ging bald unter. Wäh rend seiner zehnjährigen Gesangeuschast in Florida hatte sich die Innig keit seines religiösen Gefühls auf das Höchste gesteigert, und es war ihm eine Gewisscnsangelegcnheit geworden,das Schicksal der Indianer so gün stig zu gestalte», wie nur immer in seiner Macht stand. Nun aber fand er die Spanier zu Asuncion in Sittenlosigkeit und Verwilderung; sie gaben den Eingeborenen schlechte Beispiele. Seine Bemühungen, die Dinge zum Bessern zu kehren und die Leute zu einem geordneten Lebens wandel anznhalten, waren von geringem Erfolge, und der Umstand, daß er Geistlichen und Mönchen auch in weltlichen Angelegenheiten Einfluß gestattete, erregte unter den Conquistadoren, insbesondere bei den von der Krone angestelltcn Qsficieren großes Misvcrgnügen. Sie wollten sich die Einmischung der Geistlichen nicht gefallen lassen. Inzwischen hatte Ural« die verschiedenen Guaranlstämmc in Pa raguay unterworfen und mußte nun Fürsorge treffen, die neuen Unter- ') Lchmidel berichtet ausdrücklich, daß Cabeza de Vaca unterwegs einhundert Mau» verloren habe. A.