39« Landesprvducte von Salta und Jujuy. slO. Buch, Thal ist er den Eingeborenen so unentbehrlich wie das Brot. Wenn fie nur Eocablätter zu kauen haben ertragen fie gern alle Beschwerden, und namentlich wären Bergleute und Eilboten nickt im Stande ihre schweren Obliegenheiten zu erfüllen, wenn fie der Coca entbehren müßten. In den Thälern welche vom Jujuv und dessen Nebenflüssen bewässert werden und anck in manchen anderen Gegenden der Republik, wächst der Indigo wild; und daß Zuckerrohr und Tabak vortrefflich gedeihen, haben wir schon bemerkt. Salta sührt Tabak auch nach Chile aus, und die hier wachsende Baumwolle würde auf den großen Handelsplätzen einen guten Preis bedingen, wenn sic sorgfältiger gereinigt würde. Ueberhaupt könnte das Land eine Menge werthvoller, in aller Welt gestickter Erzeugnisse in den Verkehr bringen, wenn cs nicht an Unternehmungsgeist und Arbeits kräften Mangel litte. Die Salteüos müssen bei ihren Feldarbeiten sich der Mata cos bedienen, eines Jndiancrstammes der am Vcrmejo, unter halb der Mündung des Jujuy wohnt, und seine Unabhängigkeit behaup tet. Er ist im vorigen Jahrhundert durch die Jesuiten einigermaßen civi- lisirt worden, und die Rückwirkungen davon zeigen sich noch heute darin, daß die Mataeos mit ihren christlichen Nachbarn in friedlichem Verkehr stehen und ihnen bei der Feldarbeit helfen. Sie sind sehr fleißig und ein Mataco arbeitet so viel wie zwei spanische Ereolen; als Monatslohn er hält ein solcher Indianer zehn bis fünfzehn Uards groben Zeuges, das in Salta die Elle einen viertel Piaster (etwa sünfunddreißig Kreuzer, zehn Ncugroschcn) kostet. Dazu erhalten sic die Kost und sind völlig zufrieden. Man muß sich erinnern, daß der Vcrmejo von Oran bis zu seiner Mün dung schiffbar ist, es fehlt also nicht an einem Abzngswege, der frcilick bisher unbcnützt geblieben ist aber einst von großer Wichtigkeit werden kann. Zucker, Tabak, Baumwolle, Indigo und Cochemillc von Oran werden mit denselben Prvductcn aus Brasilien und Venezuela den Mit- bewerb aushalte» könne», sobald man einmal die natürliche» Vortheile benützt, welche dieses schöne Land darbietct. Parish bemerkt: Man ist dort der Ansicht gewesen, daß europäische Compagnien Nufsckwung brin gen würden, das ist aber ein Jrrthum. „Ich will nicht in Abrede stellen, daß in dem gemäßigten Klima von Buenos Ayres europäische Feldarbci- ter mit Nutzen verwandt werde» können; aber in den tropischen Laud- strecken darf und kann man sic weder als Bergleute noch als Ackerbauer