20. Kav-I Oran und der Psianzenwuchs der Ilmgegend. 397 Santo und jenen welche von, Lavaycn und dessen Zuflüssen bewässert werden, gelangt man nach Oran, einer Stadt welche 1793, nach Cor- nejo's Erforschung des Vermcjv, gegründet wurde. Hier ist überall tro pisches Klima und sehr üppiger Pflanzcnwuchs. An den Flußufern und bis an den Vermejo dehnen sich Waldungen hin, die zu nicht geringem Thcil ans wcrthvollen Bäumen bestehen, und Früchte geben die den LandeSciugeborcnen Brot und Wein ersehen. Dazu gehört insbesondere die Algarroba (Earoben- oder Ivhannisbrotbaum); die Frucht dieser Akazienart zerstampfen die Indianer, mischen sie mit Mais und bereiten daraus Kuchen, oder lassen sie gähren und machen daraus die Ehicha, ein berauschendes Getränk. Auch Palmen und die Pflanze welche den Paragnapthee liefert, sind dort einheimisch. Die Eactuspflanze auf wel cher das Cochenille-Jnsect lebt, und die Aloe wachsen überall: ans den Fasern der letztem bereiten die Indianer im Chaco Garn und Taue, die im Wasser bei Weitem nicht so leicht verfaulen als die ans Hanf ge sponnenen. Die Fischnetze werden alle Mal aus Garn von der Aloe bereitet, das überhaupt zu mannigfachen Zwecken verwandt wird, z. B. zu Säcken und Beuteln. Die Indianer verstehen die Aloefäden dauer haft und vortrefflich zu färben, und es leidet keinen Zweifel daß bei größerer Betriebsamkeit diese Pflanze dem Lande viel Nutzen bringen könnte. Parish besitzt einige Gemälde auf, wenn der Ausdruck erlaubt wäre, Alocleinwand, die in Peru verfertigt und von europäischem Fa brikate gar nicht zu unterscheiden ist. In Buenos Ayres bestehen alle Hecken und Fcldcinsriedigungen aus Aloe. In manchen salzgcschwängcrten und dürren Strecken, wo es an süßem Wasser mangelt wächst eine Art Aloe oder Cactns (tun»), welche den Landeseinwohnern erhebliche Dienste leistet. Sie machen Einschnitte in die dicksten Blätter, ans welchen eine klare Flüssigkeit hcrvorqnillt, und zwar in hinreichender Menge um einen Dürstenden zu erquicken. Der Deutsche Ulrich Schmidel, welcher Urala's ersten Zug vom Parana nach Peru mitmachte, bemerkt, daß die Spanier vor Durst verschmachtet wären, wenn sie diese Pflanze nicht angetroffen hätten. In einigen Ge genden von Oran wächst auch die Coca oder Cu ca (Lr^tlrrox^Ion peruvinnum), welche man im Lande selbst als den Strauch für Hunger und Durst (ol nrbol ckel tmmbro x cke In soll) bezeichnet. Und in der