2V. Kap.) Leichtgläubigkeit der Frauen von Cordova. 371 Staatsbibliothek bilden. Aber der größte Theil der Handschriften und unter ihnen der noch nicht bekannt geinackte Abschnitt der vom Pater Guevara verfaßten Geschichte, ist seitdem nicht mehr zum Vorschein ge kommen. Vielleicht steckt ei» großer Theil dieser Manuscripte in den alten Archive» von Buenos Ayres; wenigstens hat Woodbine Parish im Jahre 1830 einige derselben gesehen; sie waren noch nicht einmal ge sichtet worden, sondern befanden sich in derselben Verpackung, in densel ben Bündeln wie sie aus Cordova bergeschafft worden waren. Der all gemeinen Meinung zufolge, die aber demnach wohl irrig ist, waren sie entweder nach Spanien gekommen oder von Bucarcli vernichtet worden. Dieser Mann war mit Austreibung des Ordens beauftragt, und'er be werkstelligte sie mit einer Rohheit die man schwerlich vergessen wird. Was an Gesittung in jenem Lande vorhanden war, verdankt man zumeist den Jesuiten. Aus dem Vermögen derselben, welches der Staat ciuzog, wurde dann die Universität zu Buenos Apres gestiftet, durch welche jener zu Cordova viel Abbruch geschehen ist; die letztere hat dermalen nur noch die Bedeutung einer Provinzialsckule. Im Jahre 1699 wurde das frühere Bisthum Tucuman nach Cör- dova verlegt; dasselbe ist aber seit Ansbruch der Revolution nicht mehr besetzt worden. Uebrigens trägt die Stadt auck heute noch das Gepräge mönchischer Einflüsse; zwar sind nicht alle Frauenzimmer Nonnen, aber sie haben ein viel zurückhaltenderes Benehmen als jene in Buenos Ayres und in anderen Provinzialstädten. Sie sind sehr abergläubig, halten alle Fabeln und Legenden welche die Priester^ihnen erzählen für durchaus wahr, und man kann von ihnen eine unendliche Reihe von Mirakeln hören welche sich bei Bekehrung der Indianer und anderweitig zugetragen haben sollen. AufSeitcn der Christen fochten allemal Engel und Heilige. Die Vorfahren der Damen von Cordova beobachteten die Frcitagsfasten nicht, sondern aßen Fleisch. Die Strafe dafür blieb nicht aus, denn die Fische welche früher in großer Menge in den benachbarten Gewässern vorhanden waren, sind einmal plötzlich verschwunden und haben sich nie wieder blicken lassen. Die Bewohner von Rioja haben für ihre Sünden eine noch weit empfindlichere Strafe erlitten; die Oelbäumc trugen näm lich keine Frucht mehr, seit die eigennützigen Menschen das Del nicht mehr an die Kirche schenkten, sondern sich vom Teufel verlocken ließen und ' ' 24'