19. KapZ Die Termiten in Eorrientes und Paraguay. 351 seinen Lauf durch diesen Sec genommen habe und daß möglicherweise künftig einmal dasselbe wieder der Fall sein könne. Gegenwärtig ist es kaum möglich diese Lagune genauer zu untersuchen, weil sie zum großen Theil dergestalt mit Gesträuch und Wasserpflanzen bedeckt ist, daß man nicht hineindringen kann. Aus Inseln in dieser Lagune verlegt die Sage ein Volk von Pvgmäcn, an deren Dasein die Konquistadoren ebenso fest glaubten, wie an Riesen. Zu dem Glauben au diese letzteren gaben die Knochen großer vorweltlicher Thiere Veranlassung; zu jenem an die Pygmäen, wie Parish meint, die Hügelhaufen der Termiten. Diese Ameisen bauen, wie schon früher bemerkt wurde, im Laraves See, wohin die Sage gleichfalls Pygmäen setzt, ihre Wohnungen so sinnreich daß sie auch bei Hochwasser nickt überschwemmt werden. Aber ihre Werke in jener Gegend erscheinen klein im Vergleich zu jenen, welche die Ameisen in Eorrientes und Paraguay aufbauen. Dort sind weite Flächen mit ihren gekuppten oder kegelförmigen Bauten bedeckt, die bis 5 oder 6 Fuß und noch höher aufsteigen und mit einem so harten Mörtel überzogen find, daß keine Feuchtigkeit hindurchdringen kann. Man ist versucht sie für Menschenwohnungen in Miniatur zu halten, aber so sinnreich der Mensch auch sein mag, es ist ihm doch nie gelungen Bauwerke auszu führen , die mit den Termitenhügeln auch nur entfernt einen Vergleich aushalten können. Die von Menschen gebauten Pyramiden Aegyptens haben nicht die Hälfte des relativen Größeverhältniffes wie die von den Ameisen aufgeführten Hügel. Azara hat die verschiedenen Arten Ter miten, welche er untersuchen konnte, genau beschrieben; er bemerkt, eine geflügelte Ameise komme in so ungeheurer Menge vor, daß er einst eine Strecke von drei Legnas ununterbrochen durch eine Masse dieser Ameisen hindurch ritt. Das war etwa unter der Breite von Santa Fe wo sie be sonders häufig Vorkommen; dort werden sie vom Volke gesammelt und gegessen. Der sehr fette Bauch wird gebraten und giebt eine Art Pfann kuchen; die Angabe Parishs, daß man sie auch mit Zucker einmache, wird von Maeso dahin berichtigt, daß die sogenannten Mezclandolos nicht von Ameisen herrührcn, sondern das Product einer kleinen Biene seien. Diese Ameisen sind eine wahre Pest und Plage für den Ackerbau und in den Häusern, wo nichts vor ihnen sicher ist. Um Villarica und Paraguay lebt eine Ameise, die aus gewisse Pflanzen kleine Kugeln von weißem