2. Kap.j Kampf mit den Indianern. — HnngerSnoth. 11 sic Fangschlingen nnd Wurskngeln HLazos und Bolas) aus, und machten viele Spanier so rasch zum Kampfe unfähig, daß sie nicht einmal zum Absenern ihrer Kugelbüchscn gelangten. Nun sprengten die Reiter an, aber die Wilden hielten Stand; sie zogen vermittelst ihrer Schlingen einen Spanier, Mauriquc, vom Pferde, nnd schnitten ihm den Kops ab. Diego selbst war hinzugeeilt um den Mann zu retten, wurde aber von einer Wurfkugel so heftig auf die Brust getroffen, daß er ohne Besinnung zu Boden sank. Don Pedro da Guzman, ein tapferer Ritter, wollte ihn anfhcbcn und aus sein eigenes Pferd setzen, wurde aber von den In dianern überwältigt, und sammt dem Admiral erschlagen. Die Spanier verloren in diesem Treffen etwa 140 Mann und blieben zuletzt Herren der Wahlstatt, nachdem sie nahe an 1000 Indianer erschlagen hatten. Sie hatten sich überzeugt, daß man die Querandi's nicht gering schätzen dürste, und daß die Eroberung keine leichte Arbeit sein werde. Der Feind zog sich zurück und überwachte alle Bewegungen der Spanier aus einiger Entfernung; an eine Zufuhr von Lebensmitteln war nicht zu denken und die Noth stieg deshalb bald auf einen hohen Grad. Vergeblich sendete man Schiffe stromauf und nach der brasilianischen Küste, um Mundvorräthe zu holen; bevor sie zurückkamen war Hungers- noth mit allen ihren Schrecken hereingebrochen; Hunde, Katzen und Rat ten waren seltene Leckerbissen, die Soldaten nagten an ihren Schuhen und am Lederzeng. Ulrich Schmidel erzählt als Augenzeuge: „Viele starben vor Hunger, und die Noth war so groß, daß das Pferdefleisch nicht mehr ausreichte. Drei Spanier hatten ein Roß gestohlen und heimlich verzehrt. Der Diebstahl wurde entdeckt, man brachte die Leute aus die Folter und richtetete sie hin. Drei andere Spanier schnitten den am Galgen Hängen den die Beine ab, rissen ihm auch noch andere Stücken Fleisch vom Leibe und aßen sich davon in ihrer Hütte satt; ein anderer verzehrte gar den Körper seines Bruders, der in Buenos Ayros gestorben war." Für Jeden der sich durch eigene Anschauung überzeugt hat, wie reich an Wild, Geflügel und Fische gerade jene Gegend auch heute noch ist, bleibt es unbegreiflich, wie es möglich war, daß dritthalb tausend wohl- bewaffnete europäische Krieger sich von den wilden Indianern der Pampas auf einen engen Raum cinschließen lassen konnten. Der Hungersnoth folgten bösartige Krankheiten ans dem Fuße, und während die Spanier