17. Kap.) Der Landungsplatz. — Anblick der Stadt Buenos Ayres. 299 ist, hat das Landen seine Gefahren. Kleinere Fahrzeuge segeln nacb der Binncnrhede, welche gerade vor der Stadt liegt, und die man dort in ihrer ganzen Ausdehnung vor sich liegen fleht. Aber das Gemälde hat keinen Hintergrund, man gewahrt weder Berg noch Wald; vom La Plata bis zu den Kordilleren ist ans einer Strecke von vierhundert Wegstunden Alles flach und eben." „Der Landungsplatz ist höchst unangenehm; höchst selten hat ein Schiffsboot Wasser genug um ans Land fahren zu können. Vierzig oder fünfzig Schritt vom Ufer muß man auf plumpe Karren steigen. Sie haben zwei Räder von kolossaler Höhe und zwei nicht eingeschirrte, son dern nur hinten und vorne an die Deichsel befestigte magere Gäule. Der Karren dreht im Wasser um und nimmt von binten den Reisenden und dessen Gepäck ein. Ist das Wasser hoch, so müssen die Pferde halb und halb schwimmen; übrigens waten sie bis an den Hals im Strome und der zerlumpte Rosselenker sitzt auf seinen Knieen und treibt sie dem User zu. Diese Karrenführer sind manchmal halb nackt, schreien, peit schen unbarmherzig auf die nackten Pferde los, und der ankommcnde Europäer fühlt sich durch das Alles sehr unangenehm berührt. Vor Zeiten war ein Hafcndamm vorhanden, der eine Strecke weit in den Fluß hineinrcichte. Als er aber vom Sturme hinweggerissen wurde, ließ das träge Volk die Dinge wie sie waren." Die Regierung hat seit Jahren Pläne zur Herstellung einiger Hafendämme entworfen, aber erst 1855 ist Anstalt gemacht worden, dergleichen zu bauen, und sic arbeitet gegen wärtig daran. Buenos Ayres bietet einen sehr einförmigen Anblick dar. Es ist gleich fast allen spanischen Städten in Amerika, nach dem Plane erbaut worden, welchen der Eodigo de Jndias vorschrieb. Die Straßen durchschneiden einander in rechten Winkeln, bilden Häuserblöcke (Qua drate wie in Mannheim), und eine solche Euadra hält aus jeder Seite hundertundfunfzig Varos. Das Ganze sicht wie ein Schachbrett aus. Die öffentlichen Gebäude bieten nichts Bemerkcnswerthes dar; die Kir chen sind äußerlich noch unfertig, im Innern dagegen voll von Pomp und Schmuck. Als Parish nach Buenos Ayres kam, fiel ihm in den Privathäusern der Mangel an aller Bequemlichkeit und Gemächlichkeit auf. Sic waren, mit nur wenigen Ausnahmen, einstöckig, alle Zimmer