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15. Kap.) Der Rio Dulce und Rio Tercero. 253 noch Riffe oder seichte Stellen; für die Dampfschifffahrt sind vorläufig nur einige im Wasser liegende oder überhängende Bäume lästig, und auf einigen Strecken Wasserpflanzen; das Alles läßt sich aber mit geringer Mühe beseitigen; auch kommen diese unbedeutenden Hindernisse erst sechs- hundcrtnndachtzig Meilen oberhalb der Mündung vor. Der Fluß strömt durch ein prächtiges fruchtbares Land, das sich für den Bau von Weizen, Mais, Tabak, Baumwolle, Reis und Zucker vortrefflich eignet; außer dem hat cs Viehweiden, die man nicht besser wünschen kann. Nun die Schiffbarkeit ausgemacht ist, scheinen die Mensche» aus ihrem tiefen Schlafe zu erwachen und zu begreifen daß eine neue Zeit kommt. Denn vermittelst des Salado haben nun die Provinzen Salta, Tucnma», Cata- marca, La Rioja, Santiago, ein großer Theil von Cordova und Santa Fe einen äußerst bequemen Weg, auf welchem sie ihre Producte ins Un terland schaffen können. Sie brauchen sich nicht mehr der Karrenkara wane» zu bedienen, die hin und her zehn Monate unterwegs blieben, und deren Kosten einen großen Theil des Profits verschlangen" Von den übrigen Flüssen, die von der östlichen Abdachung der Andes Herabkommen, verlieren sich manche im Sande, andere münden in Süm pfen oder Seen die keinen Abzug haben. So zum Beispiel der Ri o Dulce, der an Tucuman und Santiago dcl Estero vorüber geht, fast parallel mit dem Salado fließt und sich in den Pampas von Santa Fe, in den Salados de los Porongos, einem Binnensee mit Brackwasser, verliert. Auch der Rio primcro und Rio segundo, die in der Provinz Cordova entspringe», verlieren sich in den Ebenen; der Tercero dagegen bahnt sich, obwohl nur mit Mühe, während mehrerer Monate im Jahr einen Weg bis zum Bette des Carcarana, der bei San Espiritu unterhalb Santa Fe in den Parana mündet. Die Schiffbar keit des Tercero ist indessen schon 1813 vom Obersten Andreas Garcia außer allen Zweifel gestellt. Kleinere Boote. oder vielmehr Barken mit flachem Boden, können bis zum sogenannten Paß von Ferreira hinauf, der nur dreißig Lcgnas von der Stadt Cordova entfernt liegt. Es find weiter keine Hindernisse vorhanden, als an mehreren Stellen Anhäufungen von Baumstämmen und einige Sandbänke, die sich mit geringer Mühe ') dlsv-Vorlr llerslck, eckition kor Lmops, dtc. 5, kedr. 6. 1855, p. 38