15. Kap.) d'Orbignp's Fahrt bis Eorrientes. 233 In den sumpfigen Landstrichen, welche die Laraveslagnnc einnimmt, wimmelt es von Ameisen. Ihr Instinct lehrt sie, ihre Nester ans den Bäumen in einer solchen Höhe zu bauen, daß sie auch vor der höchsten Fluth sicher sind. Der zähe Tbon, welchen sie dazu verwenden. ist sür jede Feuchtigkeit undurchdringlich und so hart wie Cement." Während der Regenzeit ist der Parana äußerst trübe, weil er vielen Schlamm und Pflanzenstoffe mit sich führt. Im flachen Unterlande, das von ihm überschwemmt wird, lagert er diese Stoffe ab; sie bilden nach Abzug des Wassers weit und breit einen grauen, schlüpfcrigcn Ueber- zug, der den Boden ganz außerordentlich stark befruchtet. Der gewaltige Strom welcher nebst seinen Zuflüssen einen Scbiff- fahrtsvcrkehr bis tief in das Innere von Südamerika ermöglicht, wird erst seit einigen Jahren von Dampfern befahren. Die Spanier haben ebenso wenig wie die Creolen die unberechenbaren Vorthcile zu benutzen verstanden, welche eine so herrliche Wasserstraße darbietet: sic hat bis auf die jüngste Zeit gleichsam todt dagelegen. Und auch heute wird die Ver bindung zwischen den Plätzen am La Plata, der Strommündnng, und den Provinzen welche zwischen dem Parana und Paraguav liegen, zu meist noch in der alten rohen und unzweckmäßigen Weise vermittelt. Alcide dDrbignv hat eine vortreffliche Schilderung seiner Fahrt aus dem Parana bis nach lrorrientcs aufwärts gegeben; sic ist die an schaulichste welche überhaupt vorhanden ist, und wir halte» cs sür zweck mäßig das Wesentliche daraus mitzutheilcn. Sic fällt in den Februar und März des IahrcS 1827. und nahm nicht weniger als vier Wochen in Anspruch, während ein Dampfschiff diese Strecke gemächlich in vier bis sechs Tagen zurücklegen kann. „Wir lichteten," so schreibt der französische Naturforscher, „am 14. Februar zu Buenos Apres unsere Anker. Der Anblick auf die Stadt und den Hafen war ungemein belebt: bald befanden wir uns bei San Isidro, westlich von Buenos Ayres, und sahen die dort zerstreut lie genden hübschen Landhäuser, von denen freilich ein beträchtlicher Theil unserm Blick wegen der vielen Inseln in der Mündung des Parana ent zogen blieb. Das Wort Parana bedeutet in der Sprache dcr Guaranis großer Fluß, und ist ohne Zweifel ein Diminutiv von Para, Meer. Wir finden dasselbe Wort unter der etwas abweichenden Form von