15. Kap.) Der Parana. 231 bildet einen herrlichen Oataraet von 60 Fuß Höhe; das Getöse dieses Wasserfalls hört man sechs bis acht Stunden weit. Bon da ab, auf einer Strecke von fünfzig Stunden, bis zur b'inmüdnng des lsuritibä, 25 Grad 41 Minuten S. Br. (Ignazn) bildet der Parana eine ununter brochene Reihe von Wasserfällen und Stromschncllen. Dagegen ist, wie wir schon bemerkten, der Paraguay bis Iaurn (16 Grad 25 Mi nuten S. Br.) für die Schifffahrt vollkommen offen; er hat auf einer Strecke von nicht weniger als 19 Breitengraden (welche an Länge dem ganzen Stromlaufc des Mississippi von den Quelle» im Itascasee bis zur Mündung glcichkommcn) auch nicht einen einzigen Felsen in seinem Strombett. Der »ordamcrikaniscbe Dampfer Water Witch ist 1853 ohne alle Schwierigkeiten bis Oorumba gelangt, das nur siebenundzwanzig deutsche Meilen nordwestlich von Matt» grosso liegt. Otwa unter dem 18. Grade mündet in den Paraguay der Lourenzo oder Porr »das, in welchen der Ouyabä mündet, der seinerseits bis zu der gleichnamigen Stadt für Boote schiffbar ist. Man sicht demnach daß der Paraguay eine ununterbrochene Fahrbahn bis tief in das Innere von Brasilien ermöglicht. Die Regierung des Kaiserreichs hat freilich durch den brlafi vom 9. April 1853 fremden Flaggen die Fahrt ans dem Paraguay nur bis zum Hafen Albnguerqnc erlaubt. Dagegen hat Bolivia, welches von Marco an, etwa unter 14 Grad S. Br. bis zum 22., respectivc bis zum 25. Krad, Anspruch ans das rechte Ufer des Paraguay macht, Protest eingelegt, llebrigens haben im Anfänge des Jahres 1856 Brasilien und Paraguay einen Handels - und Schifffahrtsvertrag geschloffen, demzu folge die Fahrt ans dem Paraguay bis nach Matto grosso hinein frei- gegeben worden ist. Was den Parana anbelangt, so bietet der obere Theil des Stro mes einen äußerst malerischen Anblick dar; er durchsließt herrliche Ge genden, die bis jetzt noch ganz nnbenützt da liegen. Insbesondere sind diese Regionen reich an Palmcnartcn; weiter abwärts ist das Land nicht minder schön. Man hat den Paraguay wohl mit dem Nil verglichen, und in mancher Beziehung haben diese Ströme eine gewisse Achniichkcit. Sic entspringen beide in tropische» Regionen, laufen freilich in gerade entgegengesetzter Richtung, münden aber in ziemlich gleicbem Abstande vom Aequator in einem Delta; ihr Wasser steigt und fällt periodisch,