Don Manuel Ortiz de NosaS. 205 barkcit dafür, daß er uns gnädig geschützt und mit unaussprechlichen Wohlthaten überhäuft hat. Ihr seid versammelt, um über öffentliche Angelegenheiten zu berathen. Ich bin durchdrungen von der Würdigung Eures erhabenen Verdienstes und bringe Euch ineine achtungsvollen Glückwünsche dar. Ich unterwerfe das, was meine Verwaltung gethan hat, Euerm souveraincn Ausspruche. Urtheilt über meine Handlungen und über meine Jrrthümer mit Eurer hohen Rechtschaffenheit und Vater landsliebe. Geneiget dabei in Erwägung zu nehmen, daß meinen Wün schen' und Absichten kein anderer Beweggrund unterlag, als das Gedeihen und die Würde der Nation, und das Bestreben unsere eigenen In teressen mit denen der ganzen Welt in Uebereinstimmuug zu bringen." Man sieht, wie stark in diesen Dokumenten die frechste Heuchelei mit castiliauischem Redeschwulst verbrämt ist. Am Schluffe solcher Bot schaften stimmte Rosas allemal ein elegisches Klagelied au; er beschwerte sich über die Wucht der Sorgen und Arbeiten im Interesse der allgemei nen Wohlfahrt, und daß er sich fast davon erdrückt sehe, er fühle sich körperlich leidend und moralisch niedcrgebeugt; er beschwöre die Ver sammlung, Erbarmen mit ihm zu haben und ihm eine Last abzunehmcn, die für ihn zu schwer sei. Die Volksvertretung lobte dann in nicht min der überschwänglichen Ausdrücken Alles, was Rosas gethan, und er mannte sich zuletzt allemal so sehr, daß sie es wagte, „auf die Gefahr- Hin, sein Wohlwollen zu verscherzen," ihm zu erklären: sie könne un möglich seinen Wunsch erfüllen. Er müsse um jeden Preis und auf jeg liche Gefahr hin sich der Aufgabe, welche der Himmel ihm zucrtheilt, auch ferner widmen. Seine Regierung sei unbedingt nöthig für das Glück des Vaterlandes. Darauf ließ natürlich Rosas sich erweichen und blieb an der Spitze des Staates. Die Haupthebel seiner Regierung waren blutige Schrecken, Kerker, Vermögenseinziehungen, Todesurtheile und Meuchelmord. Im Jahre 1840 organistrte er die berüchtigte Mazorcagesellschaft; sie hat in der Geschichte kaum ihres Gleichen. Das Wort Mazorca bedeu tet Mais ähre, Maiskolben. Als dieser Verein noch insgeheim zu Gunsten des damaligen Generals Rosas thätig war, übersandte dieser ihm zum Zeichen seiner Zufriedenheit einen Maiskolben, welcher dann Sinnbild und Losungszeichen wurde. Später, als die Gesellschaft so