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Siebentes Buch. Die politischen Verhältnisse der Argentinischen Provinzen. Zwölftes Kapitel. Die argentinischen Lande erkämpfen ihre Unabhängigkeit. — Die inne ren Wirren und die Parteien. — Der Diktator Nosas. Wir haben dargestellt, in welchen Verhältnissen die zum Vicckö- nigreiche Buenos Ayres gehörenden Provinzen sich am Ende des vorigen Jahrhunderts befanden. Im ganzen Lande herrschte Ruhe. Die ver schiedenen Provinzen wurden von Inten de ntes verwaltet; die be deutenderen Ortschaften hatten ihre besonderen Ca bi ld os, Stadtbe hörden, Municipalcorporativnen. Die Oberbehörden von Buenos Ayres, fanden nur selten Veranlassung sich einzumischen, und überließen die einzelnen Landestheile zumeist sich selbst. Ohnehin war die Verbindung bei den weiten Entfernungen, in welchen die Städte von einander liegen, mit Schwierigkeiten verbunden. Bedenkliche Unzufriedenheit war nir gends vorhanden, obwohl die Landeseingcborenen es sehr unangenehm empfanden, daß von Seiten der Regierung und des Mutterlandes die Altspanier auf jegliche Weise bevorzugt wurden. Die Beseitigung des alten Monopols, das so lange Zeit schwer aus dem Lande gelastet hatte, äußerte gute Folgen; die Stadt Buenos Ayres blühte alljährlich frischer empor und zählte 1806 schon 65,000 Einwohner. Bis dahin hatten sich die Wellenschläge der französischen Revolu, tion und der europäischen Kriege noch nicht am La Plata bemerklich ge macht. Nun wurden auch sic von denselben berührt, und von da ab ist das Land nie wieder zu völliger Ruhe gelangt. Napoleon hatte seium-Bruder-Zo seich- zu«, König vou. Spanien gemacht, das von denn mächtigen Kais« als eine Art von Anhängsel oder Vasallenstaat Frank-