178 Der Bvmbero. j6. Buch. des Vaqueano nicht, aber in den spärlichen Niederlassungen jener Gegend lebt eine Elaste von Menschen, welche nicht minder genau mit jedem Weg und Steg bekannt sind, wir meinen dieBomberos, deren zumal der fremde Reisende gar nicht entbehren kann. Sic find zuverlässige Führer, ans welche er sich unbedingt verlassen darf. D'Orbigny vertrante sich . ihnen an, als er von El Carmen am Rio Negro nach Norden hin an den Rio Colorado zog. Das Land ist dort ohne Wasserläufe, man hat daher in gewissen Zwischenräumen Vertiefungen ausgegraben, in welchen sich Regenwasser sammelt. Bei diesen Pozos, künstlichen Brunnen, wenn der Name erlaubt ist, macht der Reisende Halt; er muß aber wohl aus der Hut sein um nicht von Indianern überfallen zu werde». Die Bom beros sind unerschrockene Leute und an alle Entbehrungen gewohnt; ihr Berus ist mit vielen Gefahren verbunden, und sie werden deshalb auch sehr gut für ihre Dienste bezahlt; das heißt nach landesüblichen Begrif fen, denn ein Monatslohn von siebzehn harten Piastern ist an sich gering, und sie müssen dafür sich selbst und ihre Pferde beköstigen. Stets liegen sie aus der Lauer um zu erspähen wo der Feind sich aufhält, und aus welcher Richtung er etwa sich nahen könnte; sie sind gleichsam verlorene Schildwachen, die sich an Punkten ausstelle», welche die Indianer noth- wendig zu passiren haben. Bon Allem, was ihnen auffallend und ver dächtig erscheint, geben sie Kunde. Sie nähren sich von dem was ihnen die Jagd einträgt, sind immer zu Pferde und erkennen auch an der leich testen Spur im Grase ob Jemand dort geritten sei und welche Richtung er genommen habe; denn der Bombero ist ein trefflicher Beobachter, er lebt stets in der Einöde und auch der scheinbar geringfügigste Umstand entgeht seiner Aufmerksamkeit nicht. Abends kommen sie an einer ver abredeten Stelle zusammen, wagen aber nicht Feuer anzumaehen, um den Indianern nicht zu verrathen wo sie für die Nacht ihren Lagerplatz ha ben, von dem aus sie übrigens die Umgegend gleichsam beherrschen, und den sie manchmal wohl auch mitten in der Nacht wechseln, sobald die Dinge ihnen nicht geheuer zu sein scheinen. Gewöhnlich bilden vier Bomberos eine Partie. Bei den Indianern, deren gefürchtete Gegner sie sind, dür fen sic ans keine Schonung rechnen; wer gefangen wird ist allemal ein Kind des Todes. Man begreift, daß Leute solchen Schlages einen ganz eigenthümlichen Charakter haben. Der Bombero hat einen wilden