Volltext Seite (XML)
161 11. Kap.j Abneigung der Gauchos gegen die Schifffahrt. Gürtel, und in ihr wechseln baumlose Ebenen (Pampas), mit Gehölzen ab. An manchen Stellen überwiegt der Wald, welcher zuletzt in langes, stacheli ges Haidekraut ansläust, dann aber wieder erscheint, wo Flüsse den Baumwuchs begünstigen. Zuletzt bleibt jedoch nach Süden hin der Sieg unbestritten den Pampas; und nun ist Alles freie, offene, unabsehbare Fläche, gleichsam ein Oceau mitten im Festlande. Einen charaktcrischen Zug dieses Landes bildet, man kann wohl sagen, die Anhäufung schiffbarer Gewässer, die von allen Himmelsstrichen her dem gewaltige La Plata Zuströmen. Aber diese herrlichen Verbindungs wege, welche die Natur geschaffen, haben seither aus das Leben und Trei ben der Bewohner so gut wie gar keinen Einfluß geübt. Die Nachkom men der spanischen Abenteurer welche vor Jahrhunderten dieses Land in Besitz nahmen, hegen einen wahren Abscheu gegen Alles was Schifffahrt heißt, und betrachten eine Barke oder Schaluppe wie ein Gefänguiß. Sie setzen über Flüsse nicht etwa vermittelst eines Nachens oder einer Fähre, sonder» richten ihren Gaul her, und schwimmen, sich am Schweife fest- halteud oder aus dem glücken des Thieres sitzend, bis zur nächsten Insel- Dort ruhen sie aus, gelangen bald daraus in derselben Weise zu einer andern Insel, und so geht es fort, bis das andere Ufer erreicht ist. So verschmäht der Ga-ucho,deun so heißt der argentinische Pampasbewohner, den größten Segen, mit welchem eine gütige Natur das Land beschenkt hat. Der Fluß gilt ihm nicht für ein Band zum Ver kehr, für eine belebende Ader, sondern für ein Hiuderniß, welches seine freie Bewegung beeinträchtigt. Für ihn liegt das herrliche Stromsystem der Welt ohne Nutzen da; für ihn sind der Vermejo, Pilcomayo, Pa rana, Rio Grande und Uruguay wie todt. Was an Schifffahrt vorhan den ist, zeugt von Betriebsamkeit nicht der Argcntiner, sondern der Aus länder. Die Spanier haben einmal nicht jenen inner» Antrieb und Drang zur Schifffahrt, welcher den germanischen Völkern im Blute steckt. Wenn einst Menschen germanischen Stammes einen beträchtlichen Theil der Be völkerung in den argentinischen Landen bilden, daun wird aus jenen herr lichen Strömen ein reges Leben herrschen, und Santa Fe, Entre Rios, Eorrientes, Cördova, Salta, Tucuman und Jujuy werden eine Stelle unter den reichsten Ländern der Welt einnehmen, wie Buenos Ayres und Montevideo unter den Handelsstädten ersten Ranges. Sie haben eine Die argentinischen Staaten. , ^