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148 Der Rio Sauce. 15. Buch. ners Zeit, etwa 1750, machten die Indianer Einfälle bis Lnxan, Areco und Arrecife; jetzt aber sind sie von den Spaniern auf das rechte User des Salado getrieben und ganze Stämme ausgerottet worden. Was übrig ge blieben, ist viel barbarischer geworden. Die Indianer leben nicht mehr in Dörfern, sind nicht ferner Fischer und Jäger, sondern schweifen, ohne eine eigentliche Heimat zu besitzen, über die weite Ebene. Kein eigent licher Pampas-Indianer hat, beiläufig bemerkt, Bogen und Pfeile. Die Entfernung von Bahia Bianca nach Buenos Ayres beträgt etwa zweihundert Wegstunden; das ganze Land ist unbewohnt, aber Ge neral Rosas hatte in gewissen Zwischenräumen „Postas" anlcgen lassen. Nach einem langen Ritte kam Darwin an den Rio Sauce, einen tie fen und schnellfließendem Strom, der nicht über 25 Fuß breit ist. Die zweite Posta steht au seinem Ufer; etwas oberhalb derselben ist eine Furth; unterhalb derselben bis zum Meere ist der Strom nicht mehr praktikabel und bietet deshalb eine Schutzwehr gegen die Indianer, welche in diesem holzarmen Lande weder Flöße noch Kähne habe». Der Jesuit Falkner, dessen Angaben sonst im Allgemeinen durchaus zuverläs sig sind, schildert ihn als beträchtlichen Strom, der am Fuße der Cordil- lcre entspringe. In Betreff der Quelle mag das seineRichtigkeit haben; die Gauchos versicherten mich, schreibt Darwin, daß er mitten im Som mer, zu gleicher Zeit mit dem Rio Colorado periodisch anschwelle, und diese Erscheinung kann nur daher rühren, daß ihm Wasser zugcführt wird, wenn in den Andes der Schnee schmilzt. Aber es ist durchaus unwahr scheinlich, daß ein so kleiner Fluß wie der Sauce war, als ich ihn sah, die ganze Breite des Festlandes dnrchströmen könne. Wäre er Rückstand oder Zubehör eines großen Stromes, daun müßte sein Wasser salzhaltig sein. Allein es ist rein und klar, und für die Winterzeit muß man seine Qnellbäche an der Sierra Ventana suchen. Ich vermuthe, daß die pa- tagonischcn Ebenen, gleich jenen Australiens, von manchen Strömen durchzogen werden, deren Bett nur zu gewissen Jahreszeiten mit Wasser angefüllt ist. Die Sicra Ventana kann man vom Ankerplätze bei Bahia Bianca aus sehen. Capitain Fitz Roy berechnet den höchsten Punkt die ses Gebirges ans 3340 englische Fuß, was für die östliche Seite des Continentes schon als eine beträchtliche Erhebung gelten kann. Ich wüßte