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138 Die patagonische Thicrwclt. fä. Buch. decken überblicken, welches den Hasen von Bahia Bianca bildet. Dasselbe enthält eine Menge von Schlammbänkcn, welche als Cangrejalcs bezeichnet werden, weil ans ihnen kleine Krabben in großer Anzahl le ben. Manche find mit langen Binsen bestanden. Die Umgebung von Punta alta ist klassischer Boden für fossile Knochen, eine wahre Kata kombe für vorweltliche Thiere. Der Abend war ruhig, die Lust klar; weit und breit war die Gegend unbeschreiblich einförmig, man sah nichts als Schlammbänke und Mövcn, Sandhügcl lind Geier. Am andern Morgen fand Darwin Svuren von einem Puma; auch sah er ein paar Zorillos, Stinkthiere, die dort keineswegs selten Vorkommen. Im All gemeinen gleichen sie dem Iltis, sind aber viel größer und im Verhältniß dicker. Sie sind sich ihrer widerwärtigen Waffe wohl bewußt; streifen bei Tag über die weite Ebene, und fürchten sich weder vor Hunden noch vor Menschen. Was einmal von dem entsetzlich übel riechenden Del des Zorillo besudelt ist, wird für alle Zeit unbrauchbar; ein paar Tropfen, die es auf einen Hund spritzt, machen denselben krank. Azara bemerkt ganz richtig, daß dieser böse Geruch sich weithin verbreitet; Darwin spürte ihn mehrmals am Bord der Beagle im Hasen von Montevideo, wenn der Wind vom Lande her wehte. In der Thierwelt der nordpatagouischen Ebenen nimmt der süd amerikanische Strauß eine vorragendc Stelle ein. Er nährt sich von Pflanzenstoffen, namentlich von Gras und Wurzeln. Darwin sah, daß er zu dreien oder vieren bei Ebbezeit die trockenen Schlammbänke bei Bahia Bianca besuchte; die Gauchos behaupten, er thue es, um dort kleine Fische zu fangen. Er ist sehr scheu, behutsam und schlau, liebt die Einsamkeit und läuft äußerst schnell; nichtsdestoweniger wird er eine leichte Beute des Gaucho, der ihn mit seinen Wurfkugeln erreicht. Der Vogel wird ängstlich und verwirrt, sobald er sich von einigen Reitern verfolgt sieht, und weiß dann nicht wohin er entfliehen soll. Am liebsten läuft er gegen den Wind; sobald er sich in Bewegung setzt, breitet er die Flügel aus und setzt, man möchte sagen, alle Segel bei. Wir müssen bemerken, daß der Strauß, dieser Bewohner der dürren Einöden, keines wegs Scheu vor dem Wasser hat. An der Bai von San Blas und bei Port Valdes in Patagonien hat King mehrmals beobachtet, wie zwei Strauße von einer Insel zur andern schwammen; beide Punkte waren