10. Kap.s Darwins Bericht über Patagonien und das Feuerland. 127 vortreffliche Darwin der Expedition beigegeben. Anfangs August befand sich die Beagle vor der Mündung des Rio Negro, Darwin begab sich nach El Carmen und von dort durch die Wüste nach Buenos Nyrcs. Das Land an der Mündung des Stromes bietet einen höchst arm seligen Anblick dar. An der Südseite erhebt sich eine lange Reihe senk recht abfallender Fclsklippcn; die Schichten bestehen aus Sandstein: eine Lage erschien deshalb bemerkenswerth, weil sie ein sehr fest cementir- tes Conglomerat von Bimssteinkieseln bildete, das bis zu diesem Fund orte von den Andes her eine Strecke von mehr als zweihundert Wegstunden hat zurücklegen müssen. llebcrail ist die Oberfläche mit einer dicken Kies lage bedeckt, welche sich weit und breit über die Ebene hin erstreckt. Wasser ist selten, und wo es vorkommt allemal brack. Die dürftige Vegetation besteht aus verschiedenen Sträuchern, die alle mit starken Dornen besetzt sind, und gleichsam den Reisenden mahnen, daß er diese ungastlichen Ge genden meiden solle. Die Niederlassung ElC armen liegt etwa nenn Stunden oberhalb der Mündung; der Weg dorthin zieht dem Fuße der Felsenklippen entlang; sie bilden die nördliche Grenze des großen Thales, in welchem der Rio Negro fließt. Unterwegs fand Darwin einige Estancias, aber sie lagen in Trümmern. Zu jener Zeit waren die wilden Indianer außerordent lich unruhig aus der ganzen weiten Strecke vom Occan bis zum Hochge birge, ihre Einfälle, die sich unaufhörlich wiederholten, brachten Mord und Brand über die Niederlassungen. Jene Estancias am Rio Negro waren von Araucanern aus dem südlichen Chile überfallen worden, und schon diese einfache Thatsache zeigt, daß die Wilden auf Strecken von einigen hundert Wegstunden das Land durchstreifen um zu plündern. Die Bewohner hatten ihr Vieh in den Corral, die Umhegung, getrieben, eine kleine Kanone geladen, und erwarteten die Wilden, welche dann, einige Hundert an der Zahl und sehr gut disciplinirt, heranstürmten. Zuerst erschienen sie in zwei Abtheilungen auf einem nahen Hügel, stiegen vom Roß, legten ihre Pelzmäntel ab und begannen den Angriff. Der India ner in jenen Gegenden bedient sich keiner andern Waffe als eines langen Speers (CH uz o), der eine sehr scharfe Spitze hat und mit Straußen federn verziert ist. Mit dieser Waffe weiß er äußerst geschickt umzu gehen. Jene Araucaner wurden vom Kazikcn Pincheira angeführt. Er