Viertes Buch. Die Pampas-Indianer. Neuntes Kapitel. In den früheren Abschnitten ist geschildert werden, wie nach und nach die Spanier theilS durch Waffengewalt, theils durch die Gründung von Städten und Dorfgemeinden Herren der Indianer in den nördli chen und nordwestlichen Gegenden wurden. Was sich nicht fügte und zu friedlichem Verkehr verstand, wurde durch Zwang unterworfen oder ausgerottet. Ganz anders liegen die Verhältnisse im Süden und Südwesten. Dort dauert auch heute noch der blutige Kamps fort, und während wir dieses schreiben, kommt uns aus Buenos Ayres die Nachricht zu, daß die Pampas-Indianer abermals ins Feld gerückt sind und die Grenzen jenes Staates bedrohen. Die Ansicht, daß sie in Folge der Züchtigung, welche General Rosas vor etwa zwanzig Jahren über sie verhängte, sich dauernd zum Frieden verstehen würden, ist demnach eine irrige ge wesen. Diese Indianer sind in vielfacher Hinsicht interessant. D'Orbigny hat in seinem großen Reisewerke über Südamerika alle jene Völker aus führlich beschrieben, und wir nehmen ihn bei der folgenden Darstellung zum Führer. Die Pampasvölker haben viele Züge, die ihnen alle ge meinsam sind. Bei unserer Schilderung fassen wir besonders die Pata- gonier ins Auge. Der südlichste Theil Südamerika's, abwärts etwa vom 30. Brei tengrade, wird von vier besonderen Völkcrgruppen bewohnt. Die India ner im Westen der chilenischen Gebirge und indenAudcs selbst, die tapsern Araucaner, sind ein seßhaftes Volk. Sie zerfallen in die Chono s, im Süden von Valdivia; in die eigentlichen A raue an er, im Lande