105 8. Kap.) Rosas wird Präsident von Buenos Ayres. Indianern über die Klinge springen ließ. Einige Stämme wurden völlig ausgerottet und andere flohen in die Eordillerc nach Chile, wo sie Zu flucht fanden. Erst im Jahre 1855 haben sie sich wieder in bedenklicher Weise gerührt. Die Spanier und Kreolen sind von Anfang an in Südamerika vorsichtiger als die Engländer in ihren Kolonien zu Werke gegangen; sie verboten nämlich auf das allerstrengste, den Indianern Feuerwaffen in die Hände zu geben. Dadurch war es ihnen möglich, bei verhältniß- mäßig geringem Verluste die Oberhand zu behalten; die Argcntiner befreiten in jenen beiden Jahren etwa 1500 Christen aus der Sclaverci, lauter Frauen und Kinder, welche als Beute fortgeschlcppt worden waren; gefangene Männer tödtct der Indianer. Rosas hatte sein Hauptquartier am Colorado, etwa aus halbem Wege zwischen Bahia Blauca und der Niederlassung El Carmen am Rio Negro. Von dort ans schickte er eine Abthcilung unter General Pachcco an den Rio Ne gro nnd ließ einen Militairposten auf der Insel Choelechel gründen; darauf zogen die Truppen stromausivärts bis dahin, wo der Neuquen ein mündet. Eine andere Abthcilung ging unter General Rainos den Co lorado entlang bis 36 Grad S. Br. und etwa 10 Grad westlich von Buenos Ayres; von dort aus hatte er die Eordillerc in Sicht und war seiner Berechnung zufolge nur noch etwa fünfzig Leguas von Fort Rafael am Diamaute entfernt. Ucber diesen Fluß haben wir immer noch keine neuen zuverlässigen Angaben. Die Indianer überzeugten sich von der Ueberlegenheit der Argcntiner und vergaßen lange Zeit die derbe Lection nicht, welche Rosas ihnen gab. Buenos Ayres blieb im Besitz einer ausgedehnten Landfläche, die Millionen Menschen ernähren kann. Die Provinz ist gegenwärtig fast so groß als Deutschland.