104 Die Grenzlinie vom Jahre 1828. s3. Buch. Süden hi» allein die Bahia Blanca einen erträglichen Hasen dar biete, wo sich Verthcidignngswerkc anlegen lassen. Dieser Punkt lag weit über die Grenzlinie hinaus, welche man an fangs im Auge gehabt hatte; aber die Regierung in BuenosAyres hatte gewichtige Gründe, sich für Bahia Bianca zu entscheiden. Es war für sie von großem Belang, namentlich nach Ausbruch des Krieges gegen Brasilien, als der La Plata blokirt war, einen Hasen im Süden zu- be sitzen. Sie zog demnach die „Grenzlinie von 18 2 8." Diese geht von dem Fort Argentino an der Mündung des Rio Napostci in die Ba hia Blanca nach Nordnordost bis zur Laguna Bianca, wo ein Militair- posten am westlichen Ende der Tapalquenhügel angelegt wurde; von dort ab zieht sie sich nach Norden über Fort Cruz de Gucrra bis Melinque, das den nordwestlichen Punkt der Provinz bildet. Diese Linie schloß einen weit großem Flächenraum ein, als die früher beabsichtigte, auch lies sie in gerader Richtung, war kürzer als jene und erforderte zudem nicht so viele Befestigungen. Ein nicht unbeträchtlicher Theil dieser Ge gend ist zum Ackerbau geeignet, und von Bahia Blanca aus kann eine directe Verbindung mit Valdivia und Concepcion in Chile hergestcllt werden. Mit den nöthigcn Vorkehrungen und Einrichtungen wurde D o n Manuel de Rosas beauftragt, ein den Indianern wohl bekannter Mann. Es gelang ihm. die friedlich gesinnten unter den Pampas stämmen günstig zu stimmen, Verträge wegen Abtretung des Landes mit ihnen zu schließen und sie zu einen» Bündnisse gegen die Ranqueles zu vermögen. Einige hundert Familien schienen geneigt, sich in festen Wohnsitzen friedlichen Beschäftigungen zuzuwenden; da störten die inner»» Unruhen den guten Fortgang, Rosas marschirte gegen Lavalle, den er be siegte, und wurde zum Gouverneur von Buenos Ayres erwählt. In zwischen waren die scheinbar für ein seßhaftes Leben gewonnenen India ner sortgezogen, und die feindlichen Stämme konnten ungehindert die Grenze überschreiten, weil die Besatzung der verschiedenen Militairposten nicht stark genug war, sie an ihren Raubzügen zu verhindern. Sie wü- theten auf eine furchtbare Weise, bis in den Jahren 1832 und 1833 Rosas »nit eiiier beträchtlichen Streitmacht gegen sie ins Feld rückte, das ganze Land bis zum Colorado und Rio Negro säuberte und Hunderte von