Vorwort. VN Jahren erlassen worden find, zeugen von einem Geiste gesundenFort- schrittes, und die Vortheile welche derselbe sicherlich im Gefolge hat, werden nicht lange auf fich warten lassen. Die La Plataländer gal ten bei uns in Europa lange für einen Herd der Barbarei und Anarchie, aber schon jetzt erwähnt man ihrer mit Achtung. Und wenn die Ruhe andauert, und auch künftig tüchtige Staatsmänner die Geschäfte leiten, dann wird man auch Vertrauen fassen können. Viel kommt darauf an daß die beiden, gegenwärtig getrennten Theile, der Staat Buenos Ayres und die Konföderation der drei zehn Provinzen, in friedlicher Weise neben einander leben. Viel leicht wirkt eine zeitweilige Trennung beider Bestandtheile wohlthätig für das Allgemeine; sie unterhält einen gegenseitigen Wetteifer in Werken der Civilisation, in welchen einer dem andern es zuvorthun möchte. Ein derartiges Streben war früher nicht vorhanden, als noch Buenos Ayres einen Einfluß auf die übrigen Provinzen in Anspruch nahm, der theilweise keine Berechtigung hatte. Die Tren nung wird beide Theile lehren, daß sie aus die Dauer einander doch nicht entbehren können, daß sie Hand in Hand gehen müssen, und zwar in der Weise daß einer den andern unbeeinträchtigt läßt. Unter den obwaltenden Verhältnissen haben die Länder am La Plata bei uns in Deutschland mehr und mehr Aufmerksamkeit erregt. Sie gewinnen allmälig eine immer größere Bedeutung für unsere Industrie, welche dort einen schon jetzt nicht unerheblichen Absatzmarkt hat, während wir, seither noch theilweise über England und Belgien, zu den Hauptabnehmern argentinischer Landeserzeug nisse gehören. Unsere directe Schifffahrt nach dem La Plata ist all jährlich im Anwachsen und wird ohne Zweifel fortwährend zuneh men. Die Wichtigkeit der argentinischen Länder entgeht weder un seren regsamen Fabrikanten noch unseren unternehmenden Kaufleuten und Rhedern; auch die preußische Regierung' hat sie längst erkannt und weiß sie vollkommen zu würdigen. Sie schickt eben jetzt zum zweiten Male nach dem La Plata ein Geschwader, welches den Ar- gentinern sagen kann, daß Deutschland, neben Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika, den ausgedehntesten Handel und die meisten Schiffe auf See besitzt; alle anderen Völker
