8. Kap.j Berathunge» mit den Jndlanerstämmen. 95 sich überhalipt in Unterhandlungen einlassen solle. Darüber herrschte Meinungsverschiedenheit, und die scharssinnigsten unter den Rednern ho ben hervor, daß man überhaupt nichts erreiche, falls der Friede nicht von allen Stämmen ohne Ausnahme abgeschlossen werde; denn dauere die Feindseligkeit zwischen den Spaniern und irgend einer Horde fort, so könne es nicht fehlen, daß gelegentlich auch die übrigen in die Fehde hin- eingezogen würden. Die Mehrheit aber brannte darauf die Geschenke, welche Garcia mitgebracht hatte, zu bekommen; ein Theil derselben mußte natürlich den Ranqncles zusallen, sobald diese beim Abschlüsse des Vertrages mitwirkten. So wurden denn die Commissaire beinahe ge waltsam zur Berathungsstätte hingedrängt, an welcher eine allgemeine Verwirrung entstand, weil jeder reden und sich nebenher Geschenke sichern wollte. Der Kreis wurde durchbrochen und nur mit Mühe konnten die Offnere sich aus dem Gedränge retten. Nach einiger Zeit gelang es den Kazike» die Ordnung herzustellen und die Berathung wieder anfzunehmen. Als Ergebniß stellte sich her aus, daß die Mehrheit auf eigene Hand mit den Commissaire» unter handeln und zum Abschluß kommen wollte; späterhin bleibe cs, meinten sie, den Spaniern überlassen sich mit den Huilliches und Ranqncles wo möglich zu einigen. Garcia hatte unter den obwaltenden Umständen keine freie Wahl, mußte gute Miene zum bösen Spiel machen, und den größte» Theil der mitgebrachten Sachen als Geschenke vertheiien. Es wurde ihm klar, daß die Indianer es lediglich aus diese letzteren abge sehen hatten. Im Verlauf der Besprechung stellte sich heraus, daß sie nicht nur nicht geneigt waren wegen einer neuen Grenzlinie zu verhan deln, sondern daß sie, erbittert wegen der llebcrgriffe, welche die Argen- tiner sich hatten zu Schulden kommen lassen, ausdrücklich verlangten, daß alle Niederlassungen im Süden des Salado geräumt würden. Wi dersprechen durste Garcia nicht, weil dann sein Leben auf dem Spiele stand; er hals sich dadurch aus der Verlegenheit, daß er versprach, das Begehren der Kazikcn seiner Regierung mitzutheilen. bis dahin aber sollte Friede gehalten werden. Nachdem diese Kaziken Alles was sie wollten erreicht hatten, bliesen die Hörner zum Aufbruch, und jede einzelne Horde zog mit ihren Toldos ab. Aber schon am »ächstenTage kam eineAbthcilung Huilliches auS