7. Kap.j Sitten und Gebräuche der Pehuenches. KZ Die Pehuenches sind, der Schilderung unseres Gewährmannes zufolge, ein etwas besserer Schlag, leben nicht soweit von der eigentlichen Stamuiesheimat entfernt, haben mit den Spaniern in Chile vielfach einen friedlichen Verkehr unterhalten und dadurch einige Umwandlung er fahren. Cruz schildert sie als hübsche Leute, schlanker und kräftiger als die Bewohner der Ebene; sie entstellen, gleich allen ihren Stammver wandten , ihr Gesicht dadurch daß sie es mit Farbe beschmieren. Ihre Tracht besteht in einem Ucberwurf, welcher vom Nacken herabhängt; ein anderes Stück Fell oder Zeug befestigen sie lim den Leib. Gern haben sic kleine spitzige Hüte wie sie die Spanier tragen, und Fußbekleidung nach Art der Gauchos, weiche aus der getrockneten Haut der Pferdcbeiuc Stiesel bereiten. Die Zügel ihrer Pferde sind hübsch geflochten und auch wohl mit Silber geschmückt, silberne Sporen haben sie äußerst gern. Auch die Weiber bemalen sich das Gesicht, und bei ihnen besteht der Hauptschmuck in einer möglichst großen Menge von Gold- und Silbermünzen, die sie an die Finger stecken, und in großen Ohrringen. Die Pehuenches Hausen in Zelten, Toldos, aus zusammengenähten Häuten. Diese Wohnungeil las sen sich mit leichter Mühe von Ort zu Ort schaffen. Die Hauptnahrung ist Pferdefleisch, das allem andern vorgezogen wird, manchmal haben sie auch Kuchen aus Mais und Weizen, den sic von den Spaniern gegen Vieh und Salz cintauschen, oder gegen Decken, welche von ihren Weibern gefertigt werden. Sie bleiben nicht lange genug an einem und demselben Platze um säen und ernten zu können. Ihre Kaziken oder Ulmcnes werden erwählt; zumeist sind sie Männer welche sich durch Tapferkeit oder Gewandtheit der Rede auszeichnen. Manchmal, aber nicht immer, erbt die Würde auch von Vater aus den Sohn; nie bat aber ein Kazike große Gewalt außer im Kriege; dann wird ihm willig Gehorsam geleistet. Mord, Ehebruch, Diebstahl und Zauberei werden bestraft. Einen Mör der dürfen die Verwandten des Ermordeten tödten, wenn sie nicht etwa mit einer Abkausssumme sich zufrieden stellen lassen. Einer beim Ehe bruch überraschten Frau kann ihr Mann das Leben nehmen; doch be gnügt er sich gewöhnlich mit einer Entschädigung welche die Verwandten der Schuldigen ihm zubilligen. Der Dieb muß Schadenersatz leisten und seine Angehörigen haben für ihn zu hasten, falls es ihm selbst an Mitteln fehlt. Mit Hexenmeistern lind Zauberern macht man kurzen Pro- 6'