Volltext Seite (XML)
Später sagte ich Stanley, es thäte mir leid, daß die Sudanesen ihm solche Noth gemacht hätten. Er sagte, mir gebühre der Tadel dafür. Ich machte ihn auf meine häufige Abwesenheit, die mich bei der Nachhut beschäftigte, aufmerksam. Seine Erwiderung war: „Ich habe Ihnen ja nicht gesagt, mit der Nachhut zu gehen," und ähnliches. Er äußerte, mein militärischer Ruf als Offizier würde verwichtet werden, wenn sich die Sudanesen empörten und nieder geschossen werden müßten. „Wie so?" fragte ich. Er sagte, es würde in alle Zeitungen kommen und General Brackenbury würde davon hören, der Einfluß auf Wolseley hätte. Ich erwiderte: „Gottlob hängt mein guter Ruf bei Lord Wolseley nicht davon ab, was General Brackenbury denken oder sprechen mag. Major Barttelot schreibt in einem Briefe an Major Totten ham über diese Begebenheit:j Stanley wandte sich nachher zu mir und sagte, es stehe in seiner Macht, mich im Dienste un möglich zu machen. Ich erwiderte, das sei eine leere Drohung, denn das zu erreichen, dazu gehöre mehr, als was er sagen könne. Er strafte mich später, indem er mich allein mit den Sudanesen und mit siebzig Mann nach Leopoldville marschiren ließ, die wegen ihrer Trägheit und Untauglichkeit, Lasten zu tragen, bekannt waren, mit der Warnung, ich möge mich vor dem Verlust auch nur einer Last hüten. — Sonnabend, den 9. April (Tagebuch). Nach dem Frühstück versammelten sich alle Leute; alle die Faulen, Saumseligen wurden ausgesucht, siebzig an der Zahl. Diese Leute wurden mir dann zugetheilt und ihnen von Stanley bedeutet, so rasch wie möglich Leopoldville zu erreichen und noch am selben Nachmittag über dem Lukungufluß zu setzen. Fünfzehn Tagesrationen (nur Reis) wurden den Sudanesen gegeben, den Zanzibarleuten nur dreizehn. Dies war Stanleys Rache. Meine Rationen bestanden nur in wenigem Zwieback, Zucker, Thee, 46 Pfund Reis und zwei frischen Bröten. Ich gab meinem zwei Dienern einige Rationen extra und schlief im Freien. Sonntag, den 10. April. Um halb 6 Uhr brachen wir am