Stanleys Nachhut in Yambuya unter Major Edm. M. Barttelot
Titel
Stanleys Nachhut in Yambuya unter Major Edm. M. Barttelot
Untertitel
mit den Tagebüchern und Briefen des ermordeten Majors Barttelot in Antwort und Widerlegung der von H. M. Stanley gegen die Offiziere der Nachhut der englischen Emin-Pascha-Entsatz-Expedition gemachten Anklagen; mit einem Bildniß Barttelots und zwei Karten
waren Alle hinüber. Ein Seil ward von einer Seite zur andern gespannt, woran sich die Leute halten konnten, um die Lasten hinüber zu schaffen. Natürlich, mit meinem gewohnten Mißgeschick in kleinen Dingen fiel mein Segeltuchbeutel ins Wasser, doch schadete es ihm nichts; es sind vortreffliche Dinger, denn sie schwimmen im Wasser und sind wasserdicht, wenn sie ordentlich zugebunden sind. Nelson und ich schwammen hinüber. Hierauf hatten wir schauderhafte Arbeit; die Leute waren ganz ungebärdig. Ich ließ Nelson mit einem Kranken zurück und ging mit Jephson voraus; hügelaufwärts mit Abwechselungen. Abends um halb 7 Uhr im Dunkeln langten wir in Baron von Rotkirchs Waldlager an; er transportirt den einen Dampferschaft für die Sandford- Expedition. Wir hatten es für unser Lager gehalten, der Baron sagte uns jedoch, Stanleys Lagerplatz sei noch eine Meile schlechten Wegs weiter. Wir führten die Leute durch sein Lager, doch war die Dunkelheit so groß und der Weg so schlecht, daß die Leute sich weigerten, vorwärts zu gehen! Jephson und ich stolperten jedoch so gut es ging weiter, durch ein Gehölz, einen tiefen pech schwarzen Abhang hinunter; noch dazu fing es an zu regnen. Endlich trafen wir mit Bonny zusammen, der mir mittheilte, daß sich meine Lastträger und mein Esel weiter vorne in Sicherheit befänden und daß sie meine Laterne hätten. Nach einer kurzen Strecke fanden wir Jamesons Diener, die uns etwas Whisky und Wasser gaben. Endlich kamen wir aus dem Gehölz, immer noch abwärts steigend, heraus. Nun stießen wir auf Salem und einige Frauen; und nachdem wir ungefähr drei Meilen gegangen waren, erreichten wir das Lager — Mazamba Hill. Auf der ganzen Wegstrecke vom Lager des Barons bis Mazamba lagen Träger mit ihren Lasten umher. Um halb 8 Uhr waren wir im Lager und schliefen in Stanleys Zelt. Um 5 Uhr stand ich andern Morgens, den 31., auf, recht steif und schmutzig, und sagte Stanley, daß ich die Leute zusammen suchen und umherführen wolle. Er meinte, das wäre unnütz und nachgerade wäre das Maß übervoll, und er hätte nun genug da-