Stanleys Nachhut in Yambuya unter Major Edm. M. Barttelot
Titel
Stanleys Nachhut in Yambuya unter Major Edm. M. Barttelot
Untertitel
mit den Tagebüchern und Briefen des ermordeten Majors Barttelot in Antwort und Widerlegung der von H. M. Stanley gegen die Offiziere der Nachhut der englischen Emin-Pascha-Entsatz-Expedition gemachten Anklagen; mit einem Bildniß Barttelots und zwei Karten
1882—1887. 27 eine Kiste mit Vorräthen und eine Kiste Cognac. In Kosseir ist der nächste Süßwasserbrunnen 20 Meilen entfernt, so daß ich viel zu thun hatte, Wasserschläuche aus dem Reservoir am Regierungs gebäude zu füllen. Wir vertheilten die Lasten und setzten eine Schntzwache für das Wasser aus Somalis ein. Am 13. September zogen wir nach Keneh ab und kamen da selbst am 16. wohlbehalten an. Am 18. verließ ich Keneh wieder und erreichte Kosseir am 20. Das Schiff langte am 24. mit 150 Kamelen und 300 Mann an. Leider waren es fast alles Leute aus Aden, der Abschaum der Menschheit, und nur 16 Somalis. Wir hatten unsere eigenen Mussocks für Wasser und diese übergab ich der Aufsicht der Somalis und ihres „Mukadum" oder Vor manns. Besonders ein Spitzbube war dabei, der große Macht über die Aden-Leute auszuüben schien. Zuerst weigerte ich mich, ihn mitzunehmen, der Polizist indes, der sie von Aden überbracht hatte, bat mich, ihn aufzunehmen, da er ein solcher Taugenichts sei. Ich nahm ihn also, warnte ihn aber vorher. Am 28. September zogen wir ab. Am nächsten Morgen schon hatte ich Grund über den Spitzbuben zu klagen und später am Tage versuchte er ein Loch in einen der Wasserschläuche zu schneiden. Als ich ihn davon riß, schlug er auf mich los mit bleigeladenem Stock. Ich schoß ihn nieder. sMajor Barttelot hat mir oft von diesem Abenteuer erzählt; der Mann traf ihn zweimal und zerbrach dabei die Stecherschutzvorrichtung seiner Pistole und einen kleinen Knochen der Hands. An der nächsten Haltestelle erklärten seine Freunde, sie müßten mir das Leben nehmen. Ich bat um Aufschub bis zum Abend und sandte meinen Führer schnell nach Keneh mit der Nachricht, ich würde am Sonntag dort sein; dies war am Freitag. Um 2 Uhr nachmittags zogen wir weiter und hielten um 8 Uhr 3 Stunden lang an. Ich rief dann die Leute, die mich zu tödten wünschten, zusammen, sagte ihnen, daß sie es versuchen konnten, daß ich ihnen aber Widerstand leisten würde, und den sehen möchte, der ihnen dann den Weg zeigen könne. Sie antworteten: Der Führer; worauf ich sagte: Der ist