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260 Dreizehntes Kapitel. Nach drei Tagen folgte ich ihnen zu Land nach den Fällen und holte sie ein. Wir kamen zusammen am 18. Mai an. Außer einem unwahren Gerücht, daß Stanley todt sei, habe ich weder von demselben, noch von Jameson und Tippu-Tip etwas gehört. Ich kam nach den Fällen, um die Belgier und den arabi schen Chef Nzigs zu beobachten, und weil ich vom oberen Kongo gehört hatte, daß eine große Karawane nach den Fällen im An marsch sei; auch rechnete ich auf Jamesons Rückkunft ungefähr am 14. Mai. Am 22. kamen ganz unerwartet Jameson und Tipp» mit 400 Mann, die alle für uns bestimmt waren. Wie Jameson mir inittheilte, hatte Tippu von noch 800 Mann gesprochen, die kommen sollten. Am 23. jedoch, als ich inein Palaver mit Tippu hatte, sagte er, wir könnten nur 400 Mann bekommen, und diese auch nur unter der Bedingung, daß sie nur 40 T trügen; unser ur sprüngliches Gewicht war 60 T. Er behauptet, nichts von den 800 Mann zu wissen, und da er viele Kämpfe vorhabe, so könne er uns nicht mehr geben. Er wollte sich auf keinen schriftlichen Vertrag mit mir einlassen. In einigen Tagen lag der Grund seines Verhaltens klar vor Augen. Mir war es schon seit den letzten acht Monaten so vor gekommen, als hätte Tippu Absichten ans Bangala, das ein an Elfenbein und Sklaven reiches Land ist. Die Belgier merkten es, als man sie darauf aufmerksam machte, und um dem vorzubeugen, baten sie Tippu, eine starke Truppenmacht nach dem Mobangi- Fluß-Gebiet zu schicken, ehe sich andere desselben bemächtigten. Es ist reich an Elfenbein, Sklaven und Nahrungsmitteln und ist nördlich vom Freistaat-Gebiet gelegen; der Fluß ergießt sich west lich von Bangala in den Kongo. Sobald Tippus Ehrgeiz geweckt war, schob er seine Ver sprechungen, uns behülflich zu sein, bei feite. Da ich sah, wie die Dinge lagen, sagte ich nichts, sondern nahm die 400 Mann und eilte hierher zurück. Wenn Tippu morgen kommt, will ich ihn schon fassen, und